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Bekannte Gesichter und neue Mitstreiter

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Musikpädagogische Fachverbände AfS und VDS vereinigt im Bundesverband Musikunterricht e.V.
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Seit 1. Januar 2015 ist der Bundesverband Musikunterricht (BMU) e. V. der Nachfolgerverband der bisherigen schulmusikalischen Verbände Arbeitskreis für Schulmusik (AfS) e.V. und Verband Deutscher Schulmusiker (VDM) e.V.. Der BMU mit Sitz in Mainz wird die bisherige erfolgreiche Arbeit von AfS und VDS auf Bundes- wie Länderebene fortführen, die Mitgliedschaften der rund 5.500 Musikpädagogen in AfS und VDS gingen zum 1.1.2015 automatisch auf den neuen Verband über. Der Bundesverband wird geleitet von den beiden Präsidenten Prof. Dr. Ortwin Nimczik (ehem. VDS-Bundesvorsitzender) sowie Dr. Michael Pabst-Krueger (ehem. AfS-Bundesvorsitzender). Prof. Dr. Dorothee Barth und Evelyn Beißel zeichnen als Vizepräsidentinnen für den BMU verantwortlich.

neue musikzeitung: Die Verschmelzung zum 1.1.2015 hat funktioniert. In welchen Schritten geht der Prozess des Zusammenwachsens jetzt voran?

Evelyn Beißel: Offenheit und Transparenz sind zwei Grundpfeiler unseres gemeinsamen neuen Verbandes, dem Bundesverband Musikunterricht. Offenheit für alle Ideen, Einstellungen und Perspektiven, sei es aus Lehrersicht aller Schularten oder auch der Didaktiker an Universitäten und Hochschulen. Transparenz in der Kommunikation und der Entscheidungsfindung. Alles Bisherige steht auf dem Prüfstand. Das bedeutet echtes und ehrliches Zusammenwachsen.

nmz: Der Bundesverband hat sich als erstes formiert. Nun fehlen die Landesverbände. Sind die schon konstituiert? Wie viele wird es geben und bis wann?

Michael Pabst-Krueger: In allen 16 Bundesländern wird es eigenständige Landesverbände des BMU geben. Gut die Hälfte davon hat sich bereits konstituiert. Alle Weiteren folgen in den nächsten Wochen und Monaten, sodass die Arbeit des BMU auch in den Ländern jetzt zeitnah aufgenommen, beziehungsweise die Verbandsarbeit ohne Unterbrechung weitergeführt werden kann. Seitens des Bundesvorstands beobachten wir voller Freude, wie sich die einzelnen Teams formieren und sich für unsere gemeinsamen Anliegen engagieren. Hierbei sind sowohl viele bekannte Gesichter aus den bisherigen Verbänden als auch eine große Zahl neuer Mitstreiter/-innen aktiv und überall herrscht Aufbruchstimmung.

nmz: Was geschieht in Bayern und Niedersachsen? Kooperiert man mit den VBS und VDS Mitbewerbern oder grenzt man sich ab?

Beißel: Dasselbe wie in allen anderen Ländern auch: Es konstituieren sich Landesverbände, in Niedersachsen ist das bereits geschehen, in Bayern wird es spätestens im April so weit sein. Hier führt eine gute Mischung aus Vertretern allen Schularten, Regionen, Universitäten und Hochschulen motiviert Gespräche. Von unserer Seite hat sich nichts geändert, wir sind nach wie vor offen für jeden und alle.

nmz: Als erstes großes BMU-Projekt steht „Schulen musizieren“ vor der Tür. Was gibt es da Neues? Welche bewährten Projekte bleiben, welche nicht, welche neuen sind eventuell geplant?

Pabst-Krueger: Die Zusammenführung der bisherigen Musiklehrerverbände mit insgesamt einer Vielzahl von Aktivitäten ist für uns der Anlass, alle bisherigen Aktivitäten neu zu bewerten und auf ihre Relevanz und Wirksamkeit hin zu überprüfen: Sämtliche Projekte, Wettbewerbe, Begegnungen und so weiter stehen auf dem Prüfstand und werden entweder fortgeführt, weiterentwickelt oder gegebenenfalls. auch eingestellt. Die Bundeskongresse und die Bundesbegegnung sowie eine größere Zahl von Wettbewerben und Preisen werden mit Sicherheit weitergeführt, dabei jedoch vielfach auch inhaltlich und bezüglich ihres Erscheinungsbildes verändert werden. „Schulen Musizieren“ und einige Projekte, die längst geplant sind, werden dabei in der Übergangsphase zunächst ihr altes Gesicht behalten.

nmz: Welche Diskussionen stehen gerade im Raum? Eher die über formale Verbandstrukturen oder über kulturpolitische, musikpädagogische Fragen?

Beißel: Die Diskussionen über formale Strukturen sind abgeschlossen, die Satzung existiert,  ist einstimmig beschlossen und wir machen uns nun daran, diese mit Leben zu füllen. Kommunikation ist uns sehr wichtig, hier haben wir klare und transparente Strukturen auf allen Ebenen geschaffen. Musikpädagogischen Fragestellungen widmet man sich beispielsweise an musikpädagogischen Tagen, wie einer bereits im März in Osnabrück stattfinden wird und in unserer neuen Verbandszeitschrift „Musikunterricht aktuell“.

nmz: Fusionieren ist teuer. Konnten die Mitgliedsbeiträge aus den alten Verbänden übernommen werden? Oder gibt es Einbußen?

Pabst-Krueger: Die bisherigen Verbände hatten teilweise unterschiedliche Mitgliedsbeiträge, die im BMU nun auf einen einheitlichen Normalbeitrag von 50 beziehungsweise 25 Euro pro Jahr für Referendare und Studierende, festgelegt wurden. An den beschlossenen Mitgliedsbeiträgen werden wir nicht rütteln, auch wenn vor allem die juristischen Formalien gefühlte Unsummen kosten. Gespart wird zunächst einmal beim Bundesvorstand, indem weniger Präsenzsitzungen und dafür deutlich mehr Videokonferenzen, die sich als ein sehr effektives Medium erwiesen haben, durchgeführt werden. Außerdem wird in der Bundesgeschäftsstelle vorerst eine halbe Mitarbeiterstelle nicht besetzt. Und wir müssen leider in diesem Jahr mit einem Stand bei der Musikmesse pausieren. Insgesamt sind wir aber sehr zuversichtlich, dass dieser finanzielle Engpass bald überwunden sein wird. Getragen vom positiven Zuspruch unserer neuen und alten Mitglieder sowie dem Schwung viele junger Kollegen, gehen wir die vielfältigen Aufgaben an, werden sie sukzessive lösen und unsere Zukunft gemeinsam gestalten.

Das Gespräch führte Andreas Kolb

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