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Nachrichten 2010/07

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Eröffnungsfestival des Kölner Instituts für Neue Musik *** Ausgleichsvereinigung zwischen KSK und BDMV *** Netzwerkuraufführungen *** Donaueschingen 2010

Die Hochschule als klingendes Laboratorium

Eröffnungsfestival des Kölner Instituts für Neue Musik

Mit einem Eröffnungsfestival hat sich das neu gegründete Institut für Neue Musik der Hochschule für Musik und Tanz Köln der Öffentlichkeit präsentiert.
Im Zentrum standen Porträts junger Komponisten und mehrere Uraufführungen. Ergänzt wurden diese durch Klassiker der Neuen Musik und Werke, mit denen sich die Professoren und Dozenten als Komponisten oder Interpreten vorstellten. Auf dem Programm standen unter anderem „liu-Yi/Wasser“ von Johannes Schöllhorn, „traces“ von Rebecca Saunders, „Valse de concert“ aus dem Jahre 2009 für Orchester (UA) von Yasutaki Inamori und „Batterie“ für Drumset mit Zuspiel und Video von Michael Beil.

Das Institut für Neue Musik, unter der Leitung von Johannes Schöllhorn (unser Foto: Horst Schmeck), will sich der Entwicklung, Entstehung und Realisation Neuer und neuester Musik widmen. Ein zentraler Punkt der Arbeit des Instituts besteht in den Kooperationen mit verschiedenen Fachbereichen innerhalb der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie mit externen Institutionen, wie etwa dem WDR, dem Deutschlandfunk oder der MusikTriennale Köln.

Ausgleichsvereinigung zwischen KSK und BDMV

Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) und die Künstlersozialkasse (KSK) arbeiten jetzt an der Gründung einer Ausgleichsvereinigung zur Zahlung von Beiträgen, die bei Musikvereinen im Rahmen des Künstlersozialversicherungsgesetzes anfallen. Gemäß einem Urteil des Bundessozialgerichts vom 20. November 2008 müssen auch Musikvereine Beiträge an die KSK abführen, falls sie ihre Mitglieder mit eigenen Honorarkräften musikalisch ausbilden. Aus der Ausgleichsvereinigung würden sich mehrere Vorteile ergeben. Zunächst würden die aktuell ausgesetzten Prüfungen durch die Deutsche Rentenversicherung endgültig wegfallen. Für die Vereine ergäbe sich nicht nur Rechtssicherheit, da sie klare Kriterien an die Hand bekämen, ob für sie Beitragspflicht besteht oder nicht, sondern auch eine deutliche Verringerung der Beiträge gegenüber der alten Praxis und ein deutlich reduzierter Verwaltungsaufwand.

Derzeit wird eine freiwillige Erhebung durch die KSK vorbereitet, die die zukünftige Bemessungsgrundlage liefern soll. Damit diese repräsentativ wird, müssen sich aber noch mehr Vereine beteiligen, insbesondere diejenigen, die garantiert keiner Beitragspflicht unterliegen. Ansonsten wird die Bemessungsgrundlage auf Grund einer statistischen Hochrechnung auf Basis der Daten der beitragspflichtigen Vereine gebildet. Die BDMV muss der KSK gegenüber deutlich machen, dass nicht jeder Verein eigene Ausbilder beschäftigt, daher ergeht der Aufruf, sich in der Geschäftsstelle der BDMV zu melden (Kontakt: Harald Eßig, Telefon 0711/67 21 12 81 oder E-Mail essig [at] bdmv-online.de (essig[at]bdmv-online[dot]de)).

Netzwerkuraufführungen

25. August bis 12. September: sounding D – Neue Musik in Deutschland erfahren: Von Dresden aus startet ein Zug mit Klangkunst durch die Republik, zu dessen Stationen in den jeweiligen Städten sich Soundwalks, Konzerte und Gesprächsrunden gesellen. Nach einem Konzept des kanadischen Klangkünstlers Robin Minard werden so auf über 3.000 Kilometern Schienennetz die 15 Städte des von der Kulturstiftung des Bundes von 2008 bis 2011 geförderten Netzwerks Neue Musik verbunden: Dresden, Berlin, Hamburg, Kiel, Oldenburg, Göttingen, Essen, Moers, Köln, Mainz/Engers, Saarbrücken, Freiburg, Stuttgart, Augsburg und Passau. In Eisenach dann das Abschlussfestival „mittenDrin“ mit einer Uraufführung von Benedict Mason sowie Umzügen in der Gestaltung von Daniel Ott, Erwin Stache, Kirsten Reese und Zoro Babel. rn

Donaueschingen 2010

Versuchsanordnungen, Installationen, Klangkunst und Live-Elektronik – Donaueschingen gilt als Versuchslabor und Umschlagplatz der Gegenwartsmusik. Dennoch steht im Zentrum der diesjährigen Donaueschinger Musiktage vom 15. bis zum 17. Oktober ein echter Klassiker: das Streichquartett. Das Arditti Quartet, das Quatuor Diotima und das JACK Quartet geben Einblicke in das aktuelle Streichquartettschaffen mit Uraufführungen von Musik von Peter Ablinger, Ondrej Adamek, Aaron Cassidy, James Dillon, Brian Ferneyhough, Alan Hilario, Philippe Manoury und Alberto Posadas. Selbst in der Donaueschingen-typischen Disziplin Klangkunst hat sich das Streichquartett Terrain zurückerobert. Georg Nussbaumer nennt seine Performance/Installation „Übungen mit Bögen, Haaren, Wangen, Wirbeln, Schnecken…“. Auch im Orchesterkonzert taucht es auf, das Quartett: Die deutsche Erstaufführung des Quatuor VI „Hinterland“ für Streichquartett und Orchester von Pascal Dusapin steht auf dem Programm des SWR Sinfonieorchesters. Ein eigenes Konzert setzt sich mit Haydns Streichquartett op. 51 „Die sieben letzten Worte Jesu Christi“ auseinander: gespielt wird Bernhard Langs „The Anatomy of Disaster“ für Streichquartett – es ist der neunte Teil von Langs Monadology-Serie. Lesen Sie auch das Interview von Burkhard Baltzer mit Armin Köhler, künstlerischer Leiter in Donaueschingen auf Seite 34: „Lichtes Lächeln im Schwarzwald?“.  ak
 

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