Hauptrubrik
Banner Full-Size

unüberhörbar 2015/03

Untertitel
CDs, vorgestellt von Matyas Kiss, Hanspeter Krellmann und Wolf Loeckle
Publikationsdatum
Body

Vienna 1709 – Opernarien für Sopran und Viola da gamba von Ariosti, Baldassari, Bononcini und Fux +++ Mozart: Violinkonzerte, Frank Peter Zimmermann, Kammerorchester des BR-Symphonieorchesters, Radoslaw Szulc +++ Telemann: Sonaten, Trios, Concerti. L‘Accademia Giocosa

Vienna 1709 – Opernarien für Sopran und Viola da gamba von Ariosti, Baldassari, Bononcini und Fux. Hana Blažíková, Sopran; Ensemble Tourbillon, Petr Wagner, Sologambe & Leitung. Accent ACC 24284

Arien mit konzertierenden Gamben hört man selten: Umso überraschender, dass gleich 4 vor 300 Jahren in Wien tätige, uns kaum noch geläufige Opernkomponisten zu dieser Besetzung griffen – mit durchweg bestrickenden Ergebnissen! Allerdings wäre der treffliche Hauptsolist und Ensembleleiter Petr Wagner ohne den makellos geführten, in allen Gefühlslagen wohlklingenden Sopran der Hana Blažíková auf verlorenem Posten. So jedoch gerät das Raritätenkabinett zum reinen Quell der Freude. [Matyas Kiss]

Mozart: Violinkonzerte, Frank Peter Zimmermann, Kammerorchester des BR-Symphonieorchesters, Radoslaw Szulc. Hänssler Classic 98.039

Er „macht“ nichts, spekuliert nicht auf Wirkung, spielt nur: makellos, drängend leidenschaftlich, klanginnig. Seinen hochentwickelten Spielsinn stützt ein scharfer Verstand. Denn Frank Peter Zimmermann eliminiert jeden Anflug von Pathos. Sachlich-unmittelbar ersteht, was er spielt, glänzt rein und in Schönheit. Das BR-Kammerorches­ter, mitdrängend betreut von Radoslaw Szulc, verschmilzt mit dem Solisten. Schiere Glückseligkeit! [Hanspeter Krellmann]

Telemann: Sonaten, Trios, Concerti.  L‘Accademia Giocosa. Oehms Classics OC 897

Sonaten, Trios, Concerti – und das von Georg Philip Telemann, dem Vielschreiber voller musikalischer Geschwätzigkeit? Das aktuelle CD-Produkt der Accademia Giocosa, jener fulminanten Untergruppierung des BR-Symphonieorchesters, bietet das pure Gegenteil: unbekannte Telemann-Musik, zauberhaft, empfindsam, irrlichternd. Sie lässt – so gespielt – an eine Welt denken voller Harmonie und Schönheit. Dass selbige zu Telemanns Zeiten nicht so war, kann als bekannt vorausgesetzt werden. [Wolf Loeckle]

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!