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Kochel am See: Neues Franz Marc Museum wird eröffnet +++ Krefeld: Kunstwerke von Beuys bleiben in Krefelder Museum +++ Hannover: Junge Fotojournalisten stellen auf dem Expo-Gelände in Hannover aus


Kochel am See: Neues Franz Marc Museum wird eröffnet
Kochel am See (ddp-bay). Von einem «Betonklotz» oder gar einem «Bunker» war zu Beginn der Bauarbeiten des neuen Franz Marc Museums in Kochel am See die Rede. Doch die kritischen Stimmen sind heute - eineinhalb Jahre später - verstummt, wie Museumsdirektor Wilhelm Großmann berichtet. Am Sonntag wird der Neubau des privaten Museums eröffnet und nach den Worten Großmanns sind «wirklich fast alle begeistert». In den höchsten Tönen schwärmen er und die künstlerische Direktorin Cathrin Klingsöhr-Leroy von dem neuen Museum und dem neuen Konzept, das Franz Marc «als eine der wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Epoche» gebührend würdigen soll.
Der Museumsbau mit seiner Natursteinfassade sei deshalb so besonders, weil er sich der Kunst gegenüber im Hintergrund halte, erklärt Großmann. Die Ausstellungsräume strahlten «Wärme» und «Intimität» aus und nähmen somit die Charakteristika des alten Museums auf. Das 1986 von dem Münchner Galeristen Otto Stangl mitbegründete ursprüngliche Franz Marc Museum befand sich in einer umgebauten Villa, die heute - gleich neben dem Neubau – ein Museumsrestaurant und die Verwaltung beherbergt.
Im neuen Museum werden nun ab Sonntag nicht mehr nur wie bisher Werke aus der Sammlung der Franz Marc Stiftung zu sehen sein. Ergänzt wird die Schau durch die Sammlung Stiftung Etta und Otto Stangl. Diese umfasst der Museumsleitung zufolge wesentliche Aspekte der Kunst des 20. Jahrhunderts. So ist in dem Museum künftig neben der Malerei und Grafik der Künstlergruppe «Blauer Reiter» auch der Brücke-Expressionismus mit wichtigen Werken vertreten. Hinzu kommen Arbeiten Paul Klees sowie Gemälde von «ZEN 49», einer Gruppe abstrakter Maler.
Auf rund 700 Quadratmetern werden in dem zweistöckigen Museumsbau insgesamt 180 Kunstwerke präsentiert, unter anderem von Max Beckmann, Wassily Kandinsky, Emil Nolde und Pablo Picasso. Selbstverständlich stehe auch weiterhin die Kunst Franz Marcs im Zentrum der Ausstellung, betonte Direktorin Klingsöhr-Leroy. Allerdings werde mit dem Museum «ein neuer Blickwinkel auf den Künstler versucht».
Im Foyer des Museums erwartet den Besucher so auch nicht – wie manch einer vielleicht erwartet hätte - eines der berühmten Tiergemälde von Franz Marc. Gezeigt wird vielmehr ein Werk des zeitgenössischen Künstlers Rupprecht Geiger. Weiter geht es im ersten Ausstellungsraum mit Bildern von Klee, darunter auch Postkarten des Künstlers an Marcs Frau Maria aus dem Jahr 1913. Erst im ersten Stock des Museums sind dann auch Werke Franz Marcs zu sehen. Das zweite Obergeschoss ist vor allem den Künstlern der Gruppe «ZEN 49» gewidmet, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in München zusammenschloss.
Als «zentralen Punkt» und Besonderheit des Museums bezeichnet Direktor Großmann schließlich den «Aussichtsraum» im obersten Stockwerk. In dem Raum befindet sich nichts weiter als ein großdimensioniertes Panoramafenster, das den Blick des Besuchers auf Bäume, Berge und den Kochelsee frei gibt. Die Museumsleitung ist sich sicher: Diese «Inszenierung des grandiosen Wechsels zwischen Kunst- und Naturbetrachtung» hätte Franz Marc auf alle Fälle gefallen.


Krefeld: Kunstwerke von Beuys bleiben in Krefelder Museum
Krefeld (ddp). Die als Beuys-Komplex bekannten fünf Werke von Joseph Beuys (1921-1986) bleiben im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld. Wie die Staatskanzlei am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, erwirbt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen zwei der Werke von der bisherigen Besitzerin Helga Lauffs und stellt sie dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung. Die anderen drei Beuys-Werke werde die Sammlerin dem Museum schenken.
Nachdem der Verkauf der Werke gedroht hatte, hatten sich Finanzminister Helmut Linssen (CDU), Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und Helga Lauffs nach langen Gesprächen auf diese Lösung geeinigt. Experten hatten den Versteigerungserlös für alle fünf Werke auf rund 20 Millionen Euro geschätzt.


Hannover: Junge Fotojournalisten stellen auf dem Expo-Gelände in Hannover aus
Hannover (ddp-nrd). Rund 1400 Fotos von 60 jungen Fotojournalisten aus 21 Ländern sind ab Mittwoch (18. Juni) beim ersten Lumix Festivals auf dem Expo-Gelände in Hannover zu sehen. In sieben Pavillons präsentieren die Künstler im Alter bis zu 35 Jahren ihre Werke zu Themen wie Krieg und Alltag, Selbstfindung und Erwachsenwerden, Altwerden und fremden Kulturen, wie die Veranstalter mitteilten.
Im Skywalk, der 450 Meter langen gläsernen Fußgängerröhre der Deutschen Messe AG, hängen 600 Fotos. Weitere Ausstellungsorte auf dem Expo-Gelände sind der Peppermint Park, die Medienberufsschule, CampMedia und als Zentrum das Design-Center der Fachhochschule (FH). Die FH veranstaltet das Lumix Festival in Kooperation mit der Fotojournalisten-Organisation FreeLens. Acht der teilnehmenden Künstler haben an der FH ihr Studium absolviert oder sind dort noch Fotografie-Studenten.
Begleitet wird die Werkschau von Podiumsdiskussionen und einem umfangreichen Vortragsprogramm. An vier Abenden präsentieren sieben international bekannte Fotografen ihre Arbeiten im Hörsaal des Design-Centers. Zum Abschluss des Festivals findet am Samstag (21. Juni, 21.00 Uhr) in der Eventhalle der Peppermint Studios eine Party statt, bei der der FreeLens Award für die beste Arbeit des Festivals und der Panasonic Publikumspreis verliehen wird.