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29.1.: wettbewerbe und preise aktuell +++ preisverleihung

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MDR-Kompositionspreis für Andreas Kersting +++ Bronze-Bär für Regina Ziegler und Heino Ferch - Berliner «B.Z.» verleiht Kulturpreis +++ Polar-Preis an Keith Jarrett +++ Grimme-Preis-Nominierung: Öffentlich-rechtliche sind stärker vertreten

MDR-Kompositionspreis für Andreas Kersting
Der 3. MDR-Kompositionspreis wurde an den Komponisten Andreas Kersting für sein A-cappella-Chorwerk "La Paz" vergeben. Am 28. Januar ist sein Stück unter Leitung von MDR-Chordirektor Howard Arman aufgeführt wurden. Am 30. Januar sendet MDR KULTUR den Mitschnitt. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.
Kersting ist Absolvent der Dresdner Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber. Die Idee zu "La Paz" entstand Kersting zufolge im Sommer 2001 bei einem Besuch in der bolivianischen Hauptstadt. Inspiriert habe ihn die Spannung zwischen großstädtischer Moderne und indianischer Ursprünglichkeit. Der Text des Werks sei klanglich der Sprache der indianischen Bevölkerung, Aymara, nachempfunden. Kersting, geboren 1976 in Simmerath bei Aachen, studierte von 1996 bis 2000 Komposition an der Dresdner Musikhochschule "Carl Maria von Weber" und schloss daran Aufbaustudien bei Professor Wilfried Krätzschmar und Rainer Lischka in Dresden sowie bei Frédéric Durieux (Komposition) und Luis Naon (Elektronische Musik) am Pariser "Conservatoire Supérieur National de Musique et de Danse" an.
Zur international besetzten Jury für den 3. MDR-Kompositionswettbewerb gehörten neben Howard Arman auch der Chef des MDR Sinfonieorchesters Fabio Luisi und der polnische Avantgarde-Komponist Krzysztof Penderecki. Arman lobt die klare Struktur des Werkes, das immerhin 34 Solostimmen kontrapunktisch führt. Der Komponist habe ohne Selbstzweck versucht, mit den Möglichkeiten der menschlichen Stimme eine eigene Sprache zu finden.

Bronze-Bär für Regina Ziegler und Heino Ferch - Berliner «B.Z.» verleiht Kulturpreis
Berlin (ddp). Die Berliner Tageszeitung «B.Z.» hat zum zwölften Mal in Berlin ihren Kulturpreis verliehen. Auf der festlichen Gala am Dienstagabend im Friedrichstadtpalast ehrte die Zeitung acht Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland sowie Einrichtungen für ihre Verdienste um die Kultur, teilte der Axel Springer Verlag mit.
Der Unternehmer Wilhelm von Boddien sollte sich über Bronze-Bären für sein «herausragendes und unermüdliches Engagement» für die Stadt Berlin freuen. Besonders gelobt wurde er für seine Bemühungen um den Wiederaufbau des historischen Stadtschlosses. Modedesigner Harald Glööckler aus Berlin erhielt die Trophäe für seine «pompöösen» Kreationen aus Samt und Seide.
Auch in der Kategorie Film ging der Preis an eine Berlinerin. Die international erfolgreiche Filmproduzentin Regina Ziegler wurde für ihre Treue zur Hauptstadt und als «Mutter Courage des deutschen Films» ausgezeichnet.
Für sein vielfältiges schauspielerisches Talent bekam Film-Star Heino Ferch («Der Tunnel») den Kulturpreis. Als Mäzen wurde Sir Richard Branson mit einer Bären-Statue bedacht. Der britische Unternehmer stiftete Statuen der Versöhnung für Hiroshima, Coventry und Dresden. Besonders habe er sich für das Dokumentationszentrum Berliner Mauer engagiert, hieß es in der Begründung der Jury.
Der B.Z.-Kulturpreis schmückt künftig auch das Studio des türkischsprachigen Radiosenders «Radyo 94,8 Metropol FM». Für die Berliner Türken sei die Redaktion «die Stimme ihrer Herzen». In der Kategorie Literatur wurde der Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Michael Degen ausgezeichnet, der in seinen Memoiren über den «Holocaust und das Überleben im Berliner Versteck» erzählt.
Schließlich erhielt auch der Veranstaltungsort einen bronzenen Bären. Der Friedrichstadtpalast, so befand die Jury, habe sich zu «Europas größtem und erfolgreichsten Revue-Theater» entwickelt.

Polar-Preis an Keith Jarrett
Der amerikanische Musiker Keith Jarrett erhält den diesjährigen Stockholmer Polar-Musikpreis. Wie die Königliche Musikakademie am Dienstag mitteilte, wird Jarrett für sein "müheloses Überschreiten musikalischer Grenzen" als Pianist, Komponist und Meister der Improvisation geehrt.
Der Polarpreis ist mit einer Million Kronen (106.000 Euro) dotiert und geht auf eine Stiftung des früheren Abba-Managers Stig Anderson aus dem Jahr 1989 zurück.
Der 57-jährige Jarrett wurde seit Ende der 60er Jahre unter anderem als Pianist bei Miles Davis und später als Jazzsolist mit eigenen Bands bekannt. Er veröffentlichte auch Einspielungen klassischer Musik von Mozart, Bach oder Händel.
Der Musiker erhält die schwedische Auszeichnung am 12. Mai in Stockholm als erster Preisträger ganz allein. In den vergangenen Jahren waren jeweils ein Musiker aus der modernen Unterhaltungsmusik und ein Preisträger aus dem klassisch orientierten Bereich ausgezeichnet worden.
Frühere Preisträger waren unter anderem Bruce Springsteen, Paul McCartney, Ray Charles, Dizzy Gillespie, Mstlaw Rostropowitsch und Pierre Boulez.

Grimme-Preis-Nominierung: Öffentlich-rechtliche sind stärker vertreten
mdr - Bei den diesjährigen Grimme-Preis-Nominierungen sind die öffentlich-rechtlichen Sender stärker vertreten als die privaten. 56 Fernsehproduktionen und Fernsehschaffende sind von zwei unabhängigen Nominierungskommissionen für die "Bildschirm-Oscars" ausgewählt worden. Das Adolf-Grimme-Institut sagte bei der Bekanntgabe der Nominierungen, bei den Fernsehfilmen gebe es in diesem Jahr "eine Vielzahl überdurchschnittlich guter Stücke, interessanter und realitätsnaher Drehbücher und unkonventioneller Inszenierungen". Am 21. März werden die 14 Preisträger im Theater der Stadt Marl ausgezeichnet.
Der als deutscher "Fernseh-Oscar" bezeichnete Adolf-Grimme-Preis wird jedes Jahr an Einteiler und Serien aller Genres, an Schauspieler und Fernsehjournalisten verliehen. Aus hunderten Vorschlägen von Zuschauern, Sendern und Produktionsfirmen treffen unabhängige Kommissionen die Vorauswahl. Drei Jurys bestimmen in der Endausscheidung die bis zu 14 Preisträger. Im letzten Jahr zählte Heinrich Breloers ARD-Mehrteiler "Die Manns" zu den großen Grimme-Gewinnern.
Unter anderem haben die Fernsehspiele "Toter Mann" (ZDF/Arte) und "Im Chaos der Gefühle" (SWR) gute Aussichten, einen Preis zu gewinnen. In den Sparten Information und Kultur bildeten Terroranschläge, Kriege, politische Konflikte und der Bundestagswahlkampf die thematischen Schwerpunkte. Zu den nominierten Sendungen gehören hier "Ein anderes Amerika" (WDR/Arte) und "Gesichter ohne Stimme" (ZDF u.a.), die sich mit dem 11. September 2001 befassten.