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«400 Jahre Berliner Geigenbau» - Ausstellung wird eröffnet

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Berlin - Mehr als hundert wertvolle Violinen illustrieren in einer Doppelausstellung die Geschichte des Berliner Geigenbaus. Die Schau wird am Donnerstag (18.00 Uhr) im Musikinstrumenten-Museum nahe dem Potsdamer Platz eröffnet. Hier sind vor allem Instrumente aus der zweiten Hälfte des 18. und aus dem 19. Jahrhundert zu sehen.

Ältestes Stück der Ausstellung ist eine Viola da Gamba, 1701 vom Berliner Lautenmacher Jacob Meinertzen gefertigt. Aus der Werkstatt von Anton Bachmann sind aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die vier zusammengehörigen Instrumente eines Streichquartetts zu sehen. Zu den ungewöhnlichsten Stücken gehört eine Geige aus der Frühzeit der Tonaufnahmen, die - ähnlich wie ein Grammophon - einen Trichter zur Lautverstärkung hat.

«Berlin hat keine so lange Tradition wie die Geigenbaustädte Mittenwald und Füssen, Cremona oder Brescia», sagt Museumschefin Conny Restle, «aber die Stadt hat in der Entwicklung eine wichtige und eigenständige Rolle gespielt». Noch heute gebe es mehr als 40 Geigenbauer, die um die Nachfrage der vielen Orchester und Ensembles konkurrierten.

In der zeitgleich anlaufenden Ausstellung im Foyer der Philharmonie (22.10.-29.11.) gibt der Braunschweiger Sammler Wolfgang Meyer einen Einblick in seine Kollektion. Zu sehen sind Instrumente aus Berliner Meisterwerkstätten des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts.

Über die Sonderausstellung hinaus hat das Musikinstrumenten-Museum eine der wichtigsten und vielfältigsten Sammlungen in Deutschland. Rund 800 Stücke sind in einer Dauerausstellung zu sehen. Zu den Highlights gehört die Mighty Wurlitzer Theaterorgel, die in den 20er Jahren mit Donnergrollen und Vogelzwitschern, Sirenengeheul und Glockengeläut zur Untermalung des Stummfilms diente.

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