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Bayreuther Mäzenatenverein gibt drei Millionen Euro für Festspiele

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Bayreuth - Die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth (GdF) unterstützt die diesjährigen Richard-Wagner-Opern-Festspiele mit mindestens drei Millionen Euro. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende des Mäzenatenvereins, Georg Freiherr von Waldenfels, am Mittwoch in Bayreuth an.

Die Mittel werden für die Betriebskosten verwendet sowie für Investitionen, unter anderem für einen neuen Hauptvorhang, die Erneuerung der Böden der Seiten- und Hinterbühne sowie der Türen und Fenster im Festspielhaus. Im Vorjahr hatten die Freunde Bayreuths rund 2,6 Millionen Euro ausgegeben. Die Gesellschaft kündigte an, darüber hinaus ein Gutachten von etwa 100.000 Euro zur geplanten Generalsanierung des Festspielhauses zu finanzieren. Die Gesamtkosten für die Sanierung dürften laut von Waldenfels für die nächsten fünf Jahre etwa 20 Millionen Euro betragen. Inwiefern sich der Mäzenatenverein auch daran beteiligen wird, ist noch unklar.

 

Pläne für eine neue Probebühne sind vorerst auf Eis gelegt
Auf Eis gelegt ist dagegen eine neue Probebühne, die auf dem Grünen Hügel errichtet werden sollte und für die die GdF eine Mitfinanzierung schon zugesagt hatte. Die Pläne hierfür seien nun vom Tisch, weil die anstehende Generalsanierung des Festspielhauses zunächst Vorrang habe, erklärte GdF-Vorstand Wolfgang Wagner.

Die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth ist der wichtigste private Unterstützer der Opernfestspiele und wurde 1949 gegründet. Derzeit hat der Verein 5.150 Mitglieder aus mehr als 40 Ländern. Dazu kommen 300 sogenannte Junge Freunde von Bayreuth im Alter von bis zu 35 Jahren.


Die Bayreuther Festspiele in neun Daten

- Die ersten vom Komponisten Richard Wagner ins Leben gerufenen Festspiele begannen im neu erbauten Festspielhaus am 13. August 1876;

- 2011 finden die Festspiele zum 100. Mal statt, seit 1951 im jährlichen Rhythmus jeweils vom 25. Juli bis 28. August;

- 1949 wurde die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth gegründet, eine Mäzenatenvereinigung, die sich zum Ziel setzte, Geldspenden einzuwerben;

- Auf dem Spielplan des berühmtesten Opernfestvials der Welt stehen ausschließlich die Hauptwerke Wagners: «Der fliegende Holländer», «Tannhäuser», «Lohengrin», «Der Ring des Nibelungen», «Tristan und Isolde», «Die Meistersinger von Nürnberg» und «Parsifal»;

- Träger des Festspielhauses ist seit 1973 die Richard-Wagner-Stiftung. Stiftungsmitglieder sind die Bundesrepublik Deutschland, der Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth, die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, die Bayerische Landesstiftung, die Oberfrankenstiftung, der Bezirk Oberfranken und Mitglieder der Familie Wagner;

- Die Leitung der Festspiele liegt bis heute in den Händen von Nachfahren Richard Wagners; derzeit sind es seine beiden Urenkelinnen Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner;

- Tickets für die Festspiele kosten maximal 280 Euro. Die Preise gelten, verglichen mit anderen Festivals, als äußerst maßvoll. Es gibt jährlich 54 000 verfügbare Tickets, die Nachfrage liegt etwa beim Zehnfachen. Die Wartezeit beträgt derzeit bis zu zehn Jahre;

- Das Festspielhaus wird ausschließlich für die Wagner-Festspiele benutzt und besitzt einen abgedeckelten Orchestergraben;

- 2010 gründete sich die neue Mäzenatenorganisatio Taff.

 

 

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