Hauptrubrik
Banner Full-Size

Streit um Elbphilharmonie: Stadt reicht Klage gegen Baukonzern ein

Autor
Publikationsdatum
Body

Hamburg - Die Verzögerung bei der Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie beschäftigt nun auch die Justiz. Die städtische Realisierungsgesellschaft ReGe habe am Mittwoch eine Klage beim Amtsgericht gegen den zuständigen Baukonzern Hochtief eingereicht, sagte Karl-Olaf Petters von der Hamburger Kulturbehörde auf ddp-Anfrage. Ziel sei ein vertraglich zugesicherter und fortgeschrittener Zeitplan für das im Bau befindliche Prestigeprojekt in der Hafencity.

Hochtief kann die Klage nach Angaben von Unternehmenssprecher Bernd Pütter «nicht nachvollziehen, da sie sachlich gegenstandslos ist». Der Baukonzern habe bereits im Januar einen konkreten Terminplan genannt, wonach alles fristgerecht fertig werde. Einzig die Arbeiten am Großen Saal dauerten aufgrund verspäteter Planzulieferungen und Änderungen durch die Architekten länger. Dieser Verzug könne nicht mehr aufgeholt werden. Zum 16. April kündigte der Sprecher die Übergabe eines neuen Terminplans an.

Die Elbphilharmonie ist seit Jahren Streitobjekt in Hamburg. Die Bürgerschaft bewilligte bisher 323,5 Millionen Euro für das Vorhaben. Ursprünglich waren 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Im Januar kündigte Hochtief an, dass sich die Fertigstellung des Konzerthauses um bis zu ein Jahr auf 2013 verzögert. Noch vor der Sommerpause will sich ein von der SPD-Fraktion beantragter parlamentarischer Untersuchungsausschuss mit den Kostensteigerungen und Planungsfehlern beschäftigen.

Nach Angaben des Generalintendanten der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter, ist das Vorhaben derzeit zehn bis zwölf Wochen in Verzug. Hochtief habe jedoch weitere Verzögerungen in Aussicht gestellt, ohne diese substanziell zu belegen. Konkrete Belege liegen Petters zufolge auch der Kulturbehörde bislang nicht vor.

Dennoch verschicken Lieben-Seutter und sein Team bereits die Absagen für die Eröffnungsveranstaltungen in der Elbphilharmonie im Mai 2012. Die Konzerte fallen allerdings nicht aus, sondern sollen an Orten wie der Laeiszhalle aufgeführt werden.
 

Ort
Autor