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FDP fordert Subventionskürzung für Friedrichstadtpalast

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Berlin - Wegen des gestiegenen Umsatzes beim Berliner Friedrichstadtpalast will die FDP-Fraktion die Subventionen für das Revuetheater um 50 Prozent kürzen. «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um diese positive Entwicklung zu nutzen und die Subventionierung des Hauses stufenweise zurückzufahren», sagte der kulturpolitische Sprecher, Volker Thiel, am Mittwoch.

Schließlich stehe dem Umsatzplus von sieben Millionen Euro derzeit eine staatliche Subventionssumme von 6,46 Millionen Euro sowie die indirekte Subventionierung über verbilligte Grundstücks- und Gebäudemieten gegenüber.

Am Dienstag hatte der Friedrichstadtpalast, nach eigenen Angaben Europas größter Show-Palast, mitgeteilt, dass 2010 mit 449.500 Karten für die eigenen Shows vier Prozent mehr Tickets verkauft wurden als im Vorjahr. Insgesamt stieg der Umsatz demnach um 1,6 Millionen Euro auf 21,2 Millionen Euro.

Die Senatskulturverwaltung wies die Forderung der FDP zurück. «Eine Streichung oder Kürzung der Subventionen gefährde die Existenz des Friedrichstadtpalasts», sagte ein Sprecher auf dapd-Anfrage. Erstens könne niemand vorher wissen, ob eine Show Erfolg hat oder floppt und zweitens habe das Revuetheater Angebote, etwa für Kinder, die sich wirtschaftlich gar nicht rechnen sollen. «Ohne staatliche Subventionen müsste das Haus Angebote einstellen oder die Ticketpreise um bis zu 25 Prozent erhöhen, das weiß auch die FDP», betonte der Sprecher.

Auch die CDU-Fraktion kritisierte die Forderung der FDP und unterstellte den Liberalen «mangelnde Sachkenntnis». «Das Revuetheater Friedrichstadtpalast ist in Europa einmalig und wird vom Staat schon jetzt schlechter unterstützt als jedes Sprechtheater oder jede Oper in Berlin», sagte der kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Michael Braun. Die FDP sei von Anfang an gegen die Subventionierung des Hauses gewesen.

(nmz-bl) – Wie Musical-Manager Bernd Schmidt in der Berliner Zeitung berichtet, hat der Friedrichstadtpalast zudem ein Darlehen von 3,5 Millionen Euro, dass ihm vor drei Jahren vom Senat gewährt wurde, zurückzuzahlen. In diesem Jahr will der Palast damit beginnen.

 

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