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Intendantin Beier verlässt Köln mit Sparsaison

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Köln - Erfolgsintendantin Karin Beier muss aus Sparzwängen in ihrer letzten Saison am Schauspiel Köln den Spielplan zusammenstreichen. Als Intendantin sei sie 2007 mit 20 Premieren gestartet, heute seien es nur noch zehn bis elf Neuproduktionen, sagte Beier am Mittwoch in Köln. Mindestens eine oder zwei der für 2012/2013 geplanten Produktionen müssten noch gestrichen werden. "Das Ergebnis ist sehr schmerzhaft."

 

In der nächsten Saison habe das Theater mit 11,4 Millionen Euro eine Million weniger zur Verfügung als vor zwei Jahren. Beier sprach von einem "Sparspielplan". Die Bewegungsfreiheit sei "brutal" eingeschränkt worden. Ihr sei zugesagt worden, dass die Kürzungen der vergangenen Saison nur für ein Jahr gelten würden.

Unter der Leitung von Beier war das Schauspiel zuletzt zwei Jahre in Folge zum "Theater des Jahres" gekürt worden. Die 46-Jährige wechselt nach der kommenden Saison an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. Auf Beier folgt der Schweizer Regisseur Stefan Bachmann.

Trotzdem verlässt Beier die Stadt ohne Verbitterung. "Ich möchte nicht mit Dreck auf die Stadt werfen", sagte sie und verwies auf die knappe Kassenlage der Kommune. Beier hatte das Schauspiel aus der Bedeutungslosigkeit geholt und international erfolgreich aufgestellt. Mehrere Auszeichnungen gehen auf ihr Konto. Ihre Jelinek-Inszenierungen über die Atomkatastrophe von Fukushima und den Kölner Archiveinsturz wurden viel beachtet.

"Die Ratten" zum Auftakt

Den Auftakt der kommenden Saison macht am 12. Oktober Regisseurin Karin Henkel mit der Tragikomödie "Die Ratten" nach Gerhart Hauptmann. Weitere Stücke werden unter anderen von Herbert Fritsch, Katie Mitchell und Sebastian Nübling inszeniert.

Derweil liefert sich die Stadt Köln einen offenen Streit mit dem Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg. Der Opernchef kritisiert ebenfalls Einschnitte und hatte vor wenigen Wochen seinen vorzeitigen Abschied angeboten. Seine Zukunft ist noch offen.

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