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Kulturstaatssekretär: Dresdens Image könnte Kandidaten abschrecken

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Dresden - Dresdens von Pegida-Aufmärschen lädiertes Image könnte nach Einschätzung des sächsischen Kulturstaatssekretärs Uwe Gaul (SPD) mögliche Kandidaten für Spitzenposten im Kulturbereich abschrecken. Konkret werden seit geraumer Zeit neue Intendanten für die Semperoper und das Staatsschauspiel in der Landeshauptstadt gesucht. «Dresden bedeutet selbstverständlich sehr viel mehr als Pegida», sagte Gaul der «Dresdner Morgenpost» (Freitag). «Aber in der Außenwahrnehmung ist diese Problematik zurzeit vorherrschend.»

 

Der Imageverlust für Dresden sei erheblich. Schon seit einigen Wochen organisiert die islamkritische Bewegung Pegida («Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes») Massendemonstrationen auf den Dresdner Straßen. Dagegen kommt es regelmäßig zu Protestaktionen.

Zur Intendantensuche bemerkte Gaul: «Wir sind erst am Anfang des Findungsverfahrens, aber die Möglichkeit, dass sich interessante Kandidaten aufgrund der Situation von vornherein abwenden, ist gegeben.» Die Semperoper wird gegenwärtig kommissarisch vom Kaufmännischen Direktor Wolfgang Rothe geleitet, Schauspielchef Wilfried Schulz wechselt zur Spielzeit 2016/17 nach Düsseldorf.

Sowohl die Universitäten als auch die großen Kulturinstitutionen lebten von internationaler Vernetzung, unterstrich Gaul. «Wir sind auf den Austausch mit anderen Ländern und anderen Kulturen angewiesen.»



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