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"Opernehe" zwischen Duisburg und Düsseldorf könnte Ende des Monats zu Ende gehen

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Duisburg - Die Zukunft der "Opernehe" zwischen Duisburg und Düsseldorf steht weiter auf der Kippe. Auf einer öffentlichen Kulturausschusssitzung der beiden Städte gab es am Dienstag keine klaren Aussagen zur künftigen Finanzierung der Kulturgemeinschaft. Von Seiten der Stadt Düsseldorf wird ein Fortbestand der "Opernehe" ausdrücklich gewünscht. Im finanziell angeschlagenem Duisburg gibt es dagegen Bestrebungen, die "Opernehe" aus Spargründen aufzukündigen und den Opernstandort zu schließen.

 

Am 25. Juni will der Stadtrat darüber entscheiden. Dann droht eine Schließung im Jahr 2014. Ohne die Zuwendungen der Stadt Düsseldorf, die schon seit Jahren die Erhöhungen etwa der Personalkosten trägt, gäbe es den Standort der Rheinoper in Duisburg schon nicht mehr. Dennoch signalisiert der Düsseldorfer Rat Zustimmung zum Erhalt des Duisburger Standortes, allerdings will die Stadt nicht weiter zusätzliches Geld in den Standort transferieren. "Die Opernehe ist über 55 Jahre ein gute Ehe gewesen, die wir gerne fortsetzen würden", sagte der Bürgermeister der Landeshauptstadt, Friedrich G. Conzen (CDU).

Einsparungen setzen dem Opernstandort zu
Allerdings ist derzeit noch ungewiss, ob sich in Duisburg ein Konsens für den Erhalt der "Opernehe" abzeichnet. 35 Millionen Euro beträgt der Kulturetat für die Stadt pro Jahr. Knapp 11 Millionen davon erhält die Oper am Rhein - 2,5 Millionen Euro sollen laut vom Land vorgegebenen Auflagen jährlich eingespart werden. Wie das gehen soll, können die Verantwortlichen von Politik und Verwaltung derzeit nicht sagen: Duisburgs Kulturdezernent Karl Janssen hofft darauf, dass die Landesregierung die Sparquote von 20 Prozent verringert. Sonst müssten, wenn man nicht an die Oper gehen wolle, andere Kulturbereiche innerhalb der Stadt angegangen werden.

In der Öffentlichkeit formiert sich derweil weiter Unterstützung für die "Opernehe". Mehr als 42.000 Menschen haben in den vergangenen fünf Wochen die Petition "Retten Sie Oper, Ballett, Konzert & Schauspiel" unterschrieben, wie die Organisatoren mitteilten. Gesammelt wird noch bis zum 24. Juni - einen Tag vor der entscheidenden Stadtratssitzung. Christoph Meyer, Generalintendant, und Jochen Grote, Geschäftsführer der Rheinoper, erklärten: "Der Strom des Zuspruchs und der Unterstützung reißt nicht ab."