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Pianist Christopher Park erhält Leonard Bernstein Award 2014

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Lübeck - Als er zum Preisträger des Leonard Bernstein Award 2014 im Januar erklärt wurde, setzte sich der junge Bamberger Pianist Christopher Park in Jeans an den Flügel. Binnen Sekunden verwandelte er das Foyer der Kieler Sparkassen-Akademie in einen Konzertsaal der Extraklasse. Mit seiner ebenso gefühl- wie temperamentvollen Interpretation eines Rachmaninoff-Werkes bewies der 26-jährige Spross einer deutsch-koreanischen Familie, dass der die vorangegangenen verbalen Lobeshymnen mehr als berechtigt waren.

 
 
«Christopher Park begeistert mit einer faszinierenden technischen Souveränität, einer unglaublichen musikalischen Reife und einer besonders intensiven Spielkultur», so das Urteil des Intendanten des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Christian Kuhnt. Park sei ein weiterer junger Ausnahmekünstler, der die Reihe der großen Namen der Preisträger des Leonard Bernstein Award «in hervorragender Weise fortschreibt». Und dazu zählen Stars wie der chinesische Pianist Lang Lang, der österreichische Percussionist Martin Grubinger und die amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein.
 
Mit seiner freundlichen, natürlichen Art ohne Allüren gewinnt Park schnell Sympathien. Beim Preisträgerkonzert am Samstag wird Park in der Lübecker Musik- und Kongresshalle Mendelssohns «Ein Sommernachtstraum» - die Vertonung von Shakespeares Komödie - und Rachmaninoffs technisch anspruchsvolles zweites Klavierkonzert spielen. Dabei leitet sein Mentor Christoph Eschenbach das Schleswig-Holstein Festival Orchester, und als Rezitator ist Dominique Horwitz dabei. Es ist erst das zweite Mal, dass Eschenbach einen jungen Künstler für den mit 10 000 Euro dotierten Preis vorgeschlagen hat - der erste war Lang Lang.
 
Seit seinem siebten Lebensjahr spielt Park Klavier. Er komme aus einer Familie, in der seit Generationen niemand Musiker gewesen sei, sagt Park. Die drei großen B - Bach , Beethoven und Brahms - seien seine Vorbilder. Im Studium in Frankfurt haben ihn zwei große Traditionen geprägt: Lev Natochenny aus der russischen Schule Lev Oborins und Joachim Volkmann aus der deutschen Schule Wilhelm Kempffs. Crossover, etwa Rocktitel zu spielen wie der Geiger David Garrett, kann sich Park nicht vorstellen. Die Klassik sei seine Leidenschaft. Er hat von der Kritik hochgelobte Konzerte nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, China oder Südafrika gegeben.
 
In Deutschland gastierte er unter anderem beim Rheingau Musik Festival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. 2010 brachte die Deutsche Grammophon sein Debüt-Soloalbum «Russian Transcription» heraus, 2012 folgte sein Soloalbum «Liszt Confession». 2013 lernte Park den Hamburger Ballettchef John Neumeier kennen, mit dem er bei den «Petruschka-Variationen», «Kinderszenen» und «Vaslaw» zusammenarbeitete Auf die Frage, was er denn mit dem Preisgeld mache, sagt Park: «Dies bringt mich meinem Traum, einen Steinway-Flügel zu erwerben, ein Stück weiter.» 
 
Matthias Hoenig
 
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