Hauptbild
Jonathan Stockhammer Foto: Marco Borggreve
Jonathan Stockhammer Foto: Marco Borggreve
Hauptrubrik
Banner Full-Size

11 Fragen an Jonathan Stockhammer

Publikationsdatum
Body

Der amerikanisch-deutsche Dirigent Jonathan Stockhammer ist innerhalb weniger Jahre zu einem weltweit gefragten Orchesterleiter geworden. Er studierte Politikwissenschaft und Sinologie, Komposition und Dirigieren, war Assis­tent von Esa-Pekka Salonen in Los Angeles und lebt heute in Berlin. Er ist ein so charmanter wie mitreißender Anwalt für Neues und Außergewöhnliches, ebenso daheim im klassisch-romantischen Kernrepertoire wie in der Moderne und im zeitgenössischen Repertoire.

Welche Musik macht Sie stark?
Der Übergang zum 4. Satz aus Carl Nielsens 4. Sinfonie. Der 3. Satz aus Beet­hovens Pastorale. Überraschenderweise Vieles aus Orffs Carmina Burana. Janá­ceks Sinfonietta. Und auch – eine etwas andere Facette – Rush von Tom Sawyer.

Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Bei Janáceks Sinfonietta. Aber auch bei den Beatles (A Day in the Life), bei Brünnhilde (War es so schmählich?) und bei Strauss (beim Schlafengehen).

Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Bei Musik von John Taverner.

Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Mit der Sologeige aus dem Heldenleben von Richard Strauss bei guten Freunden und Freundinnen. Bei allen anderen mit dem Viola-Solo aus Feldmans The Viola in My Life.

Wenn Sie „König von Deutschland“ wären, was würden Sie als Erstes tun?
Vernünftige Frischhaltefolie in den Supermärkten würde ich einführen, außerdem Freiheitsstrafen für die Verantwortlichen der Musikwarteschleifen bei Vodafon und AirBerlin. Und alle 0180-Service-Nummern müssten ab sofort vom Anbieter und nicht mehr vom Kunden bezahlt werden.

Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
Dances of Terpsichore. Mit Musik von Praetorius.

Welches ist Ihr Lieblingslied von den Beatles?
She Said, She Said.

Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Auf Leute, die beim Chinesen nur ein Gericht für sich selbst bestellen (und nicht fünf verschiedene, die sie mit mir teilen wollen).

Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous?
Titelmelodie des Filmklassikers Un homme et une femme.

Woran starb Mozart?
Das war etwas tragisch: Nach dem Erfolg von Amadeus hat auch Mozart angefangen, Drogen zu nehmen. Nach einem langen Partyrausch im Berghain saß er in der Business Class zurück nach LA. Hat zwar keinen Alkohol an Bord getrunken, wurde aber danach wegen Namensverwechslung mit einem Mann, der auf der Terror-Watch-List stand, viele Stunden bei den Behörden in LAX festgehalten. Da die Beamten seine Klagen und Symptome nicht ernst nahmen, ist er nach diversen TASER-Behandlungen im Flughafen gestorben. (Leider.)

Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Was mir die Liebe erzählt. Der letzte Satz aus Mahlers 3. Sinfonie.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!