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Archiv Frau und Musik besteht seit 40 Jahren

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Jubiläumsfeier des Vereins Internationaler Arbeitskreis Frau und Musik e.V./Archiv Frau und Musik
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Frankfurt/Main. Im Kaisersaal der Stadt Frankfurt fand im November 2019 die Jubiläumsfeier des Vereins Internationaler Arbeitskreis Frau und Musik e.V./Archiv Frau und Musik statt, der bereits seit 40 Jahren Werke von Komponistinnen und Dirigentinnen aus der ganzen Welt zusammenträgt, registriert und dokumentiert.

In Zahlen ausgedrückt: über 1.900 Komponistinnen, ca. 26.000 Positionen im Onlinekatalog in einer Zeitspanne vom 9. Jahrhundert bis heute. Das erklärt die Daseinsberechtigung dieser Institution. Der Festakt bot es genug Möglichkeiten, die Verdienste und Bedeutung der Arbeit dieses Archivs zu würdigen. Die vom Marburger Frauenkammerchor feierlich gesungene Hymne „March of the Women“ von Ethel Smyth machte bewusst, dass der Kampf der Frauen um ihre Rechte bezüglich Chancengleichheit noch lange nicht zu Ende ist. Die faktenreiche und humorvolle Rede von Frau Prof. Dr. Eva Rieger beeindruckte durch Klarheit ihrer Aussagen: „Frau und Mann sind Wesen, die keine biologischen Grenzen haben. Nur die Kultur prägt und bestimmt, was mit den Geschlechtern passiert“. Also wir selbst. Im Saal waren zudem u.a. Frau Beatrix Borchard, die Komponistinnen Barbara Heller und Siegrid Ernst anwesend. Beim anschließenden Umtrunk kam man ins Gespräch, tauschte Visitenkarten aus, bildete neue Netzwerke für weitere Projekte. Eine Begegnung vom unschätzbaren Wert. Die Feierlichkeiten wurden am Nachmittag mit einem abwechslungsreichen Konzertprogramm in der Präsenzbibliothek in den „hoffmanns höfen“ in Frankfurt/Niederrad fortgesetzt. Hier wurden u.a. die Sonate D-Dur für Violoncello und Klavier von Luise Adolpha Le Beau mit Ulrike Schaeffer (Cello) und Claudia Meinardus (Klavier) oder die von Stefanie Golisch großartig vorgetragene „Spirale für Sopran Solo“ der im Raum anwesenden 90-jährigen Komponistin Siegrid Ernst aufgeführt. Elisabeth Brendel führte anschließend durch die Archivräume, wo in bunten Mappen unzählige Werke aufbewahrt werden und still auf ihre Aufführung warten. Auch Briefe von Clara Schumann sind dort zu finden. Viel zu entdecken also, für jeden und jede von uns. Man muss es nur wollen. Eine Schatzkammer mit vielen Juwelen.

 

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