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Begegnungen eigener Art

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Kooperationsveranstaltungen von VdM und VDS bei der Bundesschulmusikwoche in Stuttgart
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Dass Kooperationsbestrebungen zwischen Schulmusik und Musikschule nicht nur auf der Ebene von Verbandsbekenntnissen verbleiben, zeigen seit Jahren bestehende erfolgreiche Praxisbeispiele, die in fast ganz Deutschland vor Ort täglich und wöchentlich in allen Schulstufen stattfinden.

In einer hochdynamischen Entwicklung, welcher die Schule in der kommunalen Bildungslandschaft ausgesetzt ist, müssen diesen Praxisbeispielen auch Analysen und Einschätzungen entsprechen, müssen Strukturvorstellungen zur Praxis korrespondieren, muss die Politik auf den Ebenen von Ländern und Kommunen zur Steuerung dieser Schulmetamorphose auch richtige Handlungsoptionen wahrnehmen, die bedarfsgerecht zugeschnitten sind und auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen genauso eingehen wie auf pädagogische Leitvorstellungen. Dabei spielen Aspekte wie Prozessqualität, Gelingensbedingungen und Augenhöhe eine Rolle, um im Ganztag und vor allem im verknappten Zeitbudget der Schülerinnen und Schüler aufgrund verkürzter Schulzeit weiterhin beides zu ermöglichen: einerseits die Zugangsoffenheit für Angebote kultureller Jugendbildung, andererseits zumindest die Sicherung, wenn nicht Erhöhung des Stellenwertes der künstlerischen Fächer in der Schule selbst. Wie all dies zusammenhängt, wurde bei der Bundesschulmusikwoche gemeinsam vom VdM und vom VDS vorgestellt und diskutiert. Begegnungen: Das Motto der Bundesschulmusikwoche war Programm in der Schiene der Kooperationsveranstaltungen, die VdM und VDS in der Stuttgarter Musikschule während der beiden Zentraltage dieser traditionsreichen Tagung der Schulmusik veranstaltet haben. Verschiedene Schulformen (Hauptschule, Förderschule, Realschule, Gymnasium) wurden in ihren Ausprägungen der Kooperation beleuchtet und dabei vielfältige Implikationen praktischer wie organisatorisch-struktureller Perspektive erörtert.

Diesen Workshops/AGs wurden als Rahmen zwei gewichtige Panels gegeben: zum Thema BA/MA und die Folgen – Ausbildung für Kooperation diskutierten Vertreter von Musikhochschulen und Musikschulen über Bologna und so weiter. Dies waren mit Thomas Rietschel/Frankfurt, Elisabeth Gutjahr/Trossingen, Ulrich Rademacher/Münster-Wuppertal und Wolfhagen Sobirey/Hamburg Vertreter unterschiedlicher Provenienz, die aber alle selbst schon vielfach die Veränderungen vorantreiben, Brücken zwischen Musikschulen, Schulen und Hochschulen schlagen…

Deutlich wurde in der Diskussion unter der sensibel-professionellen Moderation von Hans Bäßler die Reaktionsnotwendigkeit von Hochschulen auf stärkere politische Nachfrage zur Erhöhung von Ausbildungskapazitäten im pädagogischen Bereich, deutlich wurde aber auch, dass Hochschulen mehr Zeit zu einer solchen Reaktion brauchen. Das zweite Panel stand unter dem Thema „Politische Verantwortung für Musikalische Bildung“.

Hier diskutierten die Verbandsspitzen Winfried Richter und Ortwin Nimczik gemeinsam mit Vertretern der Politik: für die kommunale Ebene die Kulturbürgermeisterin Eisenmann, für die Landesebene die Landtagsvizepräsidentin Vossschulte und für die Verbandsebene Hans Bäßler als Vizepräsident des Deutschen Musikrates. Spannend wurde es auch, als erstmals seit Ansteigen der musikalischen Bildungsoffensiven die verschiedenen Modelle „Jedem Kind ein Instrument“ (durch Manfred Grunenberg), Monheimer Modell (durch Georg Thomanek und Karl-Heinz Zarius) und die Vokalmodelle „Jedem Kind seine Stimme“ aus Münster und Neuss (durch Ulrich Rademacher) in direkter Gegenüberstellung in einer anschließenden kurzen Podiumsdiskussion mit den Vorstellenden sichtbar gemacht wurden.

Abgerundet wurde dieser Veranstaltungskomplex durch ein Konzert der mit dem VdM-Medienpreis „LEOPOLD – Gute Musik für Kinder“ ausgezeichneten Gruppen „Rumpelstil“ und „duo pianoworte“, das als Präsentationskonzert „LEOPOLD on tour“ begeisterte Zuhörer wischen 6 und 66 Jahren fand.

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