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KOMPÄD – kompositionspädagogische Weiterbildung: erster Zyklus kurz vor dem Abschluss
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KOMPÄD ist in einer Hochphase angelangt. So viele parallel laufende Prozesse hat es innerhalb des Projekts bislang nicht gegeben. Es gilt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten KOMPÄD-Weiterbildung in ihren kompositionspädagogischen Vorhaben zu unterstützen und die dreitägige Abschlussphase auf Schloss Weikersheim vorzubereiten. Gleichzeitig stehen bereits die Evaluation der bisherigen Erfahrungen, die Konzeption der zweiten Weiterbildung sowie die Vorbereitung eines Symposiums auf dem Programm.

Gruppenkompositionen anleiten, kompositionspädagogische Ziele formulieren, Disziplinproblemen begegnen und musikalische Erfindungen durch geschicktes Fragen voranbringen: Mit diesen und weiteren Themen haben sich die 13 Komponistinnen und Komponisten der ersten KOMPÄD-Weiterbildung während einer einwöchigen Präsenzphase im Oktober auf Schloss Weikersheim beschäftigt. Um die gewonnenen Einsichten möglichst unmittelbar in der Praxis fruchtbar machen zu können, hatten sie anschließend die Chance und Aufgabe, unterstützt durch einen kompositionspädagogisch erfahrenen Mentor oder eine Mentorin ein eigenes Projekt durchzuführen.

Die dabei entstandenen Vorhaben stecken inhaltlich wie institutionell einen breiten Rahmen ab. Peter Helmut Lang etwa setzte es sich zum Ziel, an der Musikschule Jena eine Jugend-Kompositionsklasse einzurichten und konnte dafür unter anderem den Deutschen Komponistenverband Thüringen sowie den Verband deutscher Musikschulen in Thüringen als Kooperationspartner gewinnen. Ähnliches nahmen sich Nathalie Fey Yen in Lauffen am Neckar und Meike Senker in Dortmund vor, während Julián Quintero Silva eine Meisterklasse speziell für Gitarrenkompositionen ins Leben rief und Aljoscha Ristow in Bonn und Münster Kompositionsworkshops für Kinder und Jugendliche anbot. An das schulische Umfeld wagten sich unter anderem Jamilia Jazylbekova, indem sie Grundschulkinder zum erfinderischen Umgang mit Musik anregte, und Nélida Béjar, die einer 9. Gymnasialklasse in München die Gelegenheit gab, mit gesampelten Klängen zu experimentieren. Clemens Thomas und Dongdong Liu siedelten ihre Projekte im hochschulischen Kontext an, indem sie ein Kompositions-Coaching mit Studierenden durchführten (Thomas) oder Jugendlichen an der young academy in Rostock Unterricht im Komponieren gaben (Liu). Im außerschulischen Bereich arbeitete schließlich unter anderem Holger Kirleis, der am Landesbildungszentrum für Blinde in Hannover mit Jugendlichen Kompositionen anhand von Gamelanmusik erarbeitete.

Ein vorläufiges Ende findet die Weiterbildung im Mai mit einer letzten Präsenzphase auf Schloss Weikersheim, bei der die Komponistinnen und Komponisten Gelegenheit dazu haben werden, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und weitere Ideen für die zukünftige kompositionspädagogische Arbeit zu gewinnen. Für die erfolgreiche Teilnahme erhalten sie ein Zertifikat.

Das Projektteam ist währenddessen damit beschäftigt, die erste Erprobung der Weiterbildung zu evaluieren und aus den Evaluationsergebnissen Rückschlüsse für den zweiten Durchlauf zu ziehen. Gleichzeitig wird ein Symposium mit internationaler Besetzung vorbereitet, das am 22. September im Rahmen des Bundeskongresses Musik­unterricht stattfinden wird. Als Gäste werden die Kompositionspädagogin Michele Kaschub aus den USA, Lauri Väkevä von der Sibelius-Akademie in Heksinki sowie der dänische Komponist Mogens Christensen erwartet. Der Gedankenaustausch von Musiklehrerinnen und -lehrern mit Komponis­tinnen und Komponisten soll weitere Anregungen für das Weiterbildungskonzept bieten. Auch wenn im Moment noch nicht klar ist, welche der vielen dafür entwickelten Ideen letztlich umgesetzt werden, steht bereits jetzt fest: Es bleibt spannend bei KOMPÄD.

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