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„Enger Austausch ist wichtig“

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Fragen an Nathalia Grotenhuis, Sprecherin des BuFa Existenzgrundlagen
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neue musikzeitung: Der Bundesfachausschuss Existenzgrundlagen wurde im Oktober 2019 gegründet. Warum?

Nathalie Grotenhuis: Ursprünglich ging es um die Ausarbeitung von Honorarstandards für Musikberufe – als Ergänzung zu den Standards von Baden-Württemberg. Mittlerweile befassen wir uns auch mit anderen Themen rund um die Existenzsicherung in Musikberufen wie zum Beispiel mit der Gleichberechtigung zwischen privaten, freischaffenden MusikerInnen und z.B. in Musikschulen angestellten KollegInnen.

nmz: Welche Erwartungen haben Sie an die Landesverbände in puncto Zusammenarbeit?

Grothenhuis: Ein enger Austausch mit den Landesverbänden, vor allem mit den Ländern, die nicht im BuFa vertreten sind, und dem Bundesvorstand ist für unsere Arbeit sehr wichtig. Hilfreich sind z.B. Informationen zu den in den einzelnen Regionen üblichen Honoraren, oder darüber, wie die Zusammenarbeit mit den Schulen und Musikschulen funktioniert. Darüber hinaus interessiert uns, wie gut die Mitglieder über kulturpolitische Diskussionen in den Gemeinden, Städten, Regionen und dem Land informiert sind. Gibt es Themen des Arbeitslebens, in denen der BuFa unterstützen kann, z.B. mit Beispielen aus anderen Regionen? Welche aktuellen Umfragen gibt es? Welche kulturpolitischen Erfolge, Anstrengungen und/oder Misserfolge gibt es in den einzelnen Ländern? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und mit den kulturpolitischen Verantwortlichen in den einzelnen Bundesländern? Wie kann der BuFa in den einzelnen Ländern bei der Umsetzung konkreter Ziele und Verbesserungen unterstützen? All das sind relevante Fragen.

nmz: Was sind Ihre Ziele für 2021?

Grothenhuis: Oberstes Ziel ist die Ausarbeitung regional umsetzbarer, konkreter Honorarstandards für Instrumental- und Gesangsunterricht. Längerfristig geht es um die Ausarbeitung von Honorarstandards für Konzerte, Auftritte und freischaffende Tätigkeiten. Eine dringende Aufgabe sehen wir zudem in den Auswirkungen, die die Corona-Krise auf die Musikberufe hat. Dafür wünschen wir uns einen engeren Austausch mit Vertretern aus Politik und Kultur. Nicht nur in Bezug auf die aktuelle Corona-Krise und deren Herausforderungen und Schwächen der Hilfsmaßnahmen im Bereich der Kultur, sondern auch um langfristige Lösungen für die Probleme zu finden, die bereits vor der Corona-Krise Grund für zum Teil sehr prekäre Arbeitsverhältnisse im Musikberuf waren.

Das Interview führte Katrin Remmert.

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