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Titelseite der nmz 2/2012
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nmz erscheint nur noch in einer Ausgabe
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In alten nmz-Ausgaben zu blättern, ist so aufregend wie eine Reise mit einer von H.G. Wells beschriebenen Zeitmaschine. Man weiß nie genau, wo und wann man ankommt, denn bibliographisch erschlossen sind nur die wenigsten der alten Sammelbände.

Wenn wir den Zielpunkt auf die Neue Musikzeitung Februar 1972 einstellen, dann sehen wir, dass eine Neue Musikzeitung des 21. Jahrgangs nicht nur aus einer Allgemeinen Ausgabe für die Jeunesses Musicales bestand, sondern zudem aus einer Ausgabe Baden-Württemberg, drei verschiedenen Ausgaben für den Verband Deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler (VDMK-Bayern, -Niedersachsen und -Nordrhein-Westfalen), einer Ausgabe für den Verband Deutscher Schulmusiker in NRW, einer Ausgabe des Arbeitskreises für Schulmusik sowie für die Jeunesses Österreich.

Zurück in die Gegenwart: Eine nmz des 61. Jahrgangs besteht nur noch aus einer Ausgabe, denn die seit 1997 gültige Trennung in eine Verbandsausgabe und eine allgemeine Ausgabe ist ab sofort obsolet. Den Grund finden Sie in dieser nmz: Es ist das Buch des Deutschen Tonkünstlerverbands (DTKV), das nun alle Bundes- und Landesseiten in einem Buch bündelt und zudem allen 22.000 Heften beiliegt – und damit auch wirklich alle Leser der nmz erreicht. Der Bundesverband des DTKV und seine Landesverbände sind damit einen wichtigen Schritt hin zu einer Professionalisierung ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung gegangen.

Und sie haben mit dieser Entscheidung der nmz-Redaktion Anlass gegeben, wieder einmal einen Blick auf den fruchtbaren Widerspruch zwischen Verbandsinteressen und unabhängiger Redaktion zu werfen. Die nmz ohne ihre Verbände ist undenkbar – und das betrifft nicht nur ihre nach wie vor für eine Fachzeitschrift überdurchschnittlich hohe Auflage. Hervorgegangen aus einem Mitteilungsblatt der Jeunesses im Jahre 1952 ist die nmz heute Plattform und Forum verschiedener Verbände. Gleichzeitig ist sie eine unabhängige Musikzeitschrift, gemacht von einer Redaktion mit ausgeprägtem Kritikbedürfnis. Gemeinsam mit „unseren“ Verbänden beschäftigen wir uns mit einem Thema, das in den Feuilletons der Tages- und Wochenzeitungen gerne zu kurz kommt: der Kulturpolitik. Kulturpolitische Kontroversen gehören in der nmz zum Tagesgeschäft und nicht nur der Deutsche Musikrat, auch der DTKV oder die nmz-Redaktion selbst können davon ein Lied singen. Aktuell auf der gemeinsamen Agenda von DTKV und nmz sind Themen wie die Situation der Lehrbeauftragten an Hochschulen oder der freiberuflichen Instrumentalpädagogen, arrondiert von der Berichterstattung über Fortbildungen und Aufführungen.

In diesen Tagen reist die Zeitmaschine der nmz immer häufiger in die Zukunft, denn auch Musikjournalismus ist ein digitales Geschäft geworden. Digital oder analog – unseren Kernthemen Kulturpolitik, musikalische Bildung und Neue Musik fühlen wir uns nach wie vor verpflichtet. Und mit dem Rückzug der Tageszeitungen aus dem traditionsreichen Feld der Musikkritik sind unsere Autoren mehr denn je gefragt in der Sache „Neue Musik“ – für die nmz die wichtigste Sache der Welt.

 

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