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Im Musiksalon der Anna Amalia von Preußen

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Konzert mit Adelheid Krause-Pichler und Sabina Chukurova im Potsdamer Jagdschloss Stern
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Der Ansturm auf die Schlossanlage in Potsdam ist üblicherweise enorm: Sanssouci, Friedenskirche und Feste im Schlossgarten sind in aller Munde, nur kaum ein Tourist weiß von dem Kleinod, das sich in der Parforceheide befindet: das Jagdschloss Stern, vom Soldatenkönig – dem Vater des Philosophen-Königs von Sanssouci Friedrich II. – in den Jahren 1730 bis 1732 erbaut. Ein Schloss in aller Schlichtheit, im holländischen Stil geplant und auch im Inneren auf das Nötigste für die Jagdaufenthalte berechnet: ein Saal, Flur und Küche, daneben ein Schlaf- sowie ein Adjutantenraum. An den Fensterpfeilern des Saales hängen die Jagdtrophäen – fünf aus Holz geschnitzte, vergoldete Hirschköpfe mit echtem Geweih aus den Jahren 1732 bis 1736.

Dieses Kleinod wird von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg verwaltet, die Veranstaltungen, die in regelmäßigen Abständen stattfinden, organisiert mit großem Engagement der Förderverein Jagdschloss Stern-Parforceheide.

Nahezu alle Führungen, Vorträge und musikalischen Veranstaltungen sind von der Einladung zu selbstgebackenem Kuchen und Kaffee im gegenüberliegenden Kastellanhausgarten begleitet, so dass auch reichlich Möglichkeiten zum Austausch gegeben sind.

Im Juni gab es in der idyllischen Atmosphäre des Saales ein Konzert mit Werken aus dem „Musiksalon der Anna Amalia von Preußen“, der jüngsten Tochter des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. Die Flötistin Adelheid Krause-Pichler und die Cembalistin Sabina Chukurova ließen vor dem zahlreich erschienenen Publikum Werke der im Dienste des preußischen Hofes stehenden Musiker erklingen: von Johann Joachim Quantz, Carl Philipp Emanuel Bach,  Johann Philipp Kirnberger, Friedrich dem Großen  sowie auch Kompositionen der Schwestern Anna Amalia und Wilhelmine. Die Flötensonate der Wilhelmine von Bayreuth wurde erst vor wenigen Jahren von der Flötistin im Autograph entdeckt und im Furore-Verlag herausgegeben. Mit großem Interesse folgte das Publikum den Ausführungen der Musikerin, die die musikgeschichtlichen Zusammenhänge erläuterte. Sabina Chukurova  präsentierte mit Solowerken von CPE Bach  perfektes Cembalospiel. Ein Ort, an dem diese preußische Musik sich herrlich entfalten konnte. Die Zuhörer dankten mit anhaltendem Applaus.

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