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Rüdiger Kruse (CDU), Hauptberichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, und Dieter Gorny, Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik, mit Geld im Gepäck. Foto: Martin Hufner
Rüdiger Kruse (CDU), Hauptberichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, und Dieter Gorny, Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik, mit Geld im Gepäck. Foto: Martin Hufner
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Insgesamt 8,2 Millionen Euro sind im Topf

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Bundestag beschließt großes Maßnahmenpaket für Rock, Pop und Jazz in Deutschland
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Das Parlament des Deutschen Bundestages zeigt sich zum Ende der Legislaturperiode spendabel. In seinen Beratungen zum Bundeshaushalt 2017 stellt man in kommenden Jahren zusätzliche 660 Millionen Euro für die Kulturförderung zur Verfügung. Um die Rock-, Pop- und Jazzmusik in Deutschland zu stärken, hat der Bundestag beschlossen, die bestehenden relevanten Strukturprojekte auszubauen, inhaltlich zusammenzuführen und durch weitere zu ergänzen. Insgesamt 8,2 Millionen Euro stehen 2017 für dieses Vorhaben zur Verfügung.

Zur Umsetzung des Beschlusses wird der Etat der Initiative Musik, der zentralen Export- und Fördereinrichtung für Rock, Pop und Jazz in Deutschland, gegenüber dem Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2017 mit zusätzlich 4,1 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Förderprogramme zur Künstler- und Infrastrukturförderung wie auch der Spielstättenprogrammpreis APPLAUS der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien profitieren davon zu 100 Prozent. Das durch die Initiative Musik mit Unterstützung der LiveMusikKommission, dem Verband der Musikspielstätten in Deutschland, umgesetzte Digitalisierungsprogramm für die Musikclubs der Republik erhält ebenfalls zusätzliche Unterstützung, um die kulturelle Vielfalt und die Auftrittsmöglichkeiten junger wie etablierter Künstler in den Ballungszentren wie in den Flächengebieten zu sichern.

Als die zentrale Plattform für Musik und Technologie in Europa wird das Reeperbahn Festival gestärkt. Zusätzliche Gelder bekommen darüber hinaus die als Nachwuchs-Sprungbrett renommierte c/o pop in Köln und das Musicboard Berlin mit seinem neuartigen Festivalformat an der Schnittstelle von Pop und Kultur. Die jazzahead! in Bremen erfährt frühzeitig eine Absicherung für 2018. Und schließlich können durch die zusätzliche Förderung der Deutschen Rockmusik Stiftung Proberäume für Musikerinnen und Musiker in Deutschland ausgebaut werden. All diese Gelder werden auch dringend benötigt, um Institutionen zu erhalten – in dieses Paket hineingewoben ist auch ein nicht ganz so präzise gefasstes Vermittlungsprojekt unter dem Titel „Station to Station“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn, mit dem diese Musikbereiche in den öffentlichen Wahrnehmungsraum hineingetragen werden sollen. Auch wenn diese Mittel natürlich nicht in die Zukunft nach der nächsten Bundestagswahl hineingesichert werden können, so hofft man doch auf eine Verstetigung dieses Förderungsprozesses.

Die Befürchtung, in Zukunft  könnten Institutionen und Programme wegen eines möglichen Förderstopps „nackt“ dastehen, kann man allerdings auch nicht ausschließen. Die Verpflichtungen in und für die Zukunft bleiben vage. Für den Moment ist bei allen geförderten Institutionen die Freude groß und ungemindert.

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