In Hundisburg/Sachsen-Anhalt fand im August bereits zum fünften Mal die Internationale Sommermusikakademie statt. Die insgesamt 80 Kursteilnehmer aus aller Welt konnten in der ersten Woche an drei Kammermusikkursen und in der zweiten und dritten Woche am Akademieorchesterkurs teilnehmen.
Der dänische Cellist Gert von Bülow, seit 1995 Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik Rostock, leitete den Internationalen Bach-Interpretationskurs und den Kurs für Streicher. Im dritten Kammermusikkurs für Bläser arbeitete der Oboist Georg Meerwein, Hochschullehrer an der Musikhochschule Karlsruhe und langjähriger Solooboist der Bamberger Symphoniker, mit den Musikstudenten. Die Kammermusikkurse präsentierten ihre beachtlichen Arbeitsergebnisse während eines Konzertes in der Marienkirche Haldensleben. Hier konnte man Werke von Bach, Schumann, Debussy und Franck hören. Die bemerkenswerten Ergebnisse des Orchesterkurses, an dem Musikstudenten aus 13 Ländern teilnahmen, waren dem japanischen Dirigenten Hiroyuki Shimizu zu verdanken, dessen Arbeit Akademieorganisator Tomaszyk erstmals während des Internationalen Dirigierwettbewerbs in Katowice schätzen gelernt hatte. Für das Rahmenprogramm hatten Tomaszyk sowie der künstlerische Leiter der Akademie, Rolf-Dieter Arens, Künstler der verschiedensten Genres nach Hundisburg geladen. So waren auf dem Kornboden Martin Olbrischs „Spuren“, eine Kombination von Musik und visuellen Elementen, zu erleben. „Cello-Rebell“ Wolfram Huschke zog in der Alten Fabrik in Haldensleben die Hörer in seinen Bann und Deborah Henson-Conant (USA) brachte das Publikum in der Alten Ziegelei mit ihrer Jazz-Harfe zum Rasen. Angeheizt wurde das Publikum an diesem Abend durch das Nürnberger Lutz-Häfner-Quartett, Preisträger des Jazz-Nachwuchspreises 1997. Offenbar beeindruckt vom Jazz in der Alten Ziegelei wollen die Veranstalter einen Kurs für junge Jazzer ebenda installieren. Barbara Lieberwirth