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Klangstrahlen, Kopfräume und Computertänze

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Installationen von Bernhard Leitner und Christian Ziegler in Donaueschingen
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Bei den Donaueschinger Musiktagen gehören Installationen und Performances inzwischen zum festen Programm. Sie sollen allerdings keine Zutat zum Musikprogrammm sein, vielmehr mit diesem möglichst intensiv korrespondieren. In diesem Jahr steuerten Bernhard Leitner und Christian Ziegler mit ihren Arbeiten entsprechende Beiträge bei. Einige Gegensatzpaare im Programmkonzept der Musiktage hießen: Musik und Geräusch oder Klang und Stille. Bei Christian Ziegler traten in seiner Tanzperformance „scanned V“ Tanz, Geräusche/Klänge und Video-Bilder in eine enge Verbindung. Im Sudhaus der fürstlichen Brauerei ergaben sich dabei zwischen den kupferfarbenen Braukesseln beeindruckende optische und akustische Korrespondenzen.

Der Architekt Bernhard Leitner beschäftigt sich seit langem mit speziellen Ton-Raum-Konzepten. In Donaueschingen hat er 1997 mittels einer gewölbten Fläche, die in den Donautempel eingehängt wurde, die Schallwellen der in die Brigach fallenden Donau ohne elektronische Hilfsmittel hörbar werden lassen. Das Prinzip findet sich wieder in den beiden jetzigen Installationen „Klangstrahlen“ und „Kopfräume“, die Leitner in den Kellergewölben der F.F.Bibliothek sowie der Musikschule einrichtete: Komplexe und komplizierte Klangprojektionen, Collagen aus Lauten und Worten, akustische Spiegelungen über Parabolschalen und Wandflächen, das „akustische Bild von fließendem Waser“ - das alles fügt sich zu einem fast magischen Bild-Klang-Raum zusammen, dessen Wirkung noch vom Ort des Geschehens verstärkt wird. Unser Bild unten vermittelt davon natürlich nur den visuellen Eindruck (Foto: Charlotte Oswald), aber immerhin eine Andeutung. In gewisser Weise korrespondieren Arbeiten wie die von Leitner mit den „Stille“-Kompositionen eines Karassikov, Peter Ablingers „Hörsäulen“ oder den visuellen Klangobjekten von Rolf Julius, von denen sich Projekte im „Musik-Programm“ fanden. Auch Georg Nussbaumers „Seeschlacht“-Installation (siehe Bild auf vorhergehender Seite) darf man als Beispiel für die wachsenden Koinzidenzen zwischen den musikalischen, elektronischen, visuellen, technischen und räumlichen Gestaltungselementen betrachten.

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