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DVDs
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Berlioz: Les Troyens
DG (Universal) 00440 073 4310

In beinahe lachhafter Statuarik und Kostümierung spielte sich James Levines Berlioz-Großtat an der New Yorker Met 1983 ab. Ein Dokument sind diese ungekürzten „Trojaner“ aber durch die überzeugenden vokalen Leistungen Placido Domingos (Enée) und Tatiana Troyanos’ (Didon) sowie die alles in den Schatten stellende Jessye Norman. Ihre Auftritte als Cassandre sind in ihrer stimmlichen und sprachlich-stilistischen Finesse bei gleichzeitiger Intensität des Ausdrucks ein Meilenstein der Operndramatik.

Verdi: Don Carlos
TDK DVWW-OPCARLOS

Die köstliche 60er-Jahre-Pantomime zur Ballettmusik des dritten Aktes und das in Foyer und Zuschauerraum übergreifende Autodafé sind die äußerlich markantesten Bestandteile von Peter Konwitschnys ansonsten durchaus zurückhaltend kargen Wiener Inszenierung des vollständigen französischen Don Carlos. Die von Akt zu Akt sich steigernde Spannung zwischen den als Sängerdarsteller ernst genommenen Protagonisten wird filmisch präzise eingefangen. Bo Skovhus’ Rodrigue und Nadja Michaels Eboli sind die auffälligsten Sänger eines von Bertrand de Billy und dem Staatopernorchester prägnant unterstützten, guten Ensembles.

Poulenc: Dialogues des Carmélites
TDK DVWW-OPDDC

Im Mittelpunkt dieser von Riccardo Muti an der Scala engagiert und feinfühlig geleiteten und von Robert Carsen streng werkdienlich inszenierten Aufführung steht Anja Siljas an die Grenzen des stimmlich Darstellbaren gehende Verkörperung der Priorin. Wie sie im Todeskampf an ihrem Gott verzweifelt, das ist großes Musiktheater. Ausgezeichnet, wenngleich stimmlich bisweilen zu sehr forcierend auch das übrige Ensemble, allen voran Dagmar Schellenbergers Blanche.

Juan Martin Koch

 

Zwei Tage in Paris
Limitierte special Edition + Soundtrack-CD
e-m-s, 3L 116429

Diese limitierte Sonderausgabe mit Soundtrack ist ihr Geld wert. Abgesehen von der launigen Pärchenkomödie, die alles auf‘s Korn nimmt, was drin steckt im Stoff – von rassistischen französischen Taxifahrern, sexbesessenen 68er-Eltern, dem hypochondrischen amerikanischen Geliebten bis zum „Tag der Musik“, der alles zum Guten wendet – kommt man nämlich in Genuss der Filmmusik, zusammengestellt von Regisseurin und Autorin Julie Delpy. Und dass sie auch noch passabel und charismatisch trällern kann, beweist sie auf dem kultverdächtigen Titelsong „Lalala“ zusammen mit Nouvelle Vague. Schmissig.


Indigo DV 905378

Sehenswerter Film über einen hochbegabten Schweizer Jungen (Teo Gheorghiu), der nur noch heimlich seiner Leidenschaft, dem Klavierspielen, frönt, weil er endlich so normal sein will wie andere Kinder. Inzwischen vertreibt er sich die Zeit mit Börsenspekulationen, die seinen Großvater (Bruno Ganz!) reich machen, der sich dann wiederum seinen Traum vom Fliegen erfüllen kann. Nett.

Callas assoluta
A Film By Philippe Kohly
Swan Productions
ArthausMusik 101 817

Rechtzeitig zum Callas-Jahr beleuchtet diese oft etwas langatmige Dokumantation das oft erzählte tragische bunte Leben der Diva, die auf der Bühne alles erreicht und im Leben zu wenig. Erzählt wird in englischer oder französischer Sprache, aber es gibt deutsche Untertitel. Das Besondere sind nie gezeigte Filmausschnitte, Fotos und Kostüme, die sich in Schwarz-weiß gehalten mit farbigen Bildern der Originalschauplätze heute abwechseln. Für Fans eine gute Ergänzung.

Ursula Gaisa

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