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Kurz vorgestellt

Untertitel
CD-Tipps
Publikationsdatum
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Fraglich, woher „The Get Up Kids“ seit sieben Jahren diese vollendeten Harmonien ziehen. Zwar schlittern sie bravourös am Vorschulpunk-Pop vorbei, aber das mit Klavier, Harp und mehr Souveränität als die Kollegen von Blink 182. Prima CD mit Abhängigkeitstendenz für Einsteiger, Musiklehrer und auf „Green Day“-Warter.

Udo Lindenberg: Kompletto
WSM

„Uns Udo“ bekommt also zum 30-jährigen Bühnenjubiläum die Best-of-CD. 33 Songs aller Lindenberg Epochen ohne Rücksicht auf Plattenfirmenzuständigkeiten. Beispiele: Horizont, Rudi Ratlos, Hoch im Norden, Keine Staaten und das unvermeidliche Pankow. Sicher ein Pflichtkauf, aber generationsabhängig.

Fish: Field of Crows
Chocolate Frog Records

Nicht das erste Soloalbum des Ex-Marillion Sängers („Misplaced Childhood“). Aber das Bekennendste. Völlig uneitel und rücksichtslos unstilistisch stolpert Fish durch die Genres Pop, Prog-Rock, Balladen, Folkblues, rappelt sich aber mit der Gehhilfe „Rock“ immer wieder auf. Spannungsbögen sind sein Ding nicht, dafür gibt es Bläsersätze, Schweineorgeln und fiesen, weil entlarvenden Gesang. Denn nur Fish allein vermag in dieser Rockwelt mit der Gefühlslage seiner Stimme Geschichten zu erzählen. Garantiert pathosfrei.

Nena: Live
WSM

Wer vor einem Jahr mit Nena in die Präsenz der 80er-Jahre torkelte, wird diese Live-CD brauchen, um in der Zukunft zu leben. Dann kann er die tonnenweise gehorteten Megapacks „Weißer Riese“ in die enthauptete Umwelt kippen und seine 2.000 Paar RENO-Treter an die Enkel vererben. Der hoffentlich letzte Akt der Nena-Wiederauferstehung.

V.A.: Müssen alle mit
Tapete Records

Das derzeit innovativste, da mutigste deutsche Indie Label „Tapete Records“ aus Hamburg bringt nicht nur tiefgängige Künstler wie Niels Frevert oder Montag ans Tageslicht, sondern geht auf Reisen und klaubt sich Reiseproviant für eine Kompilation zusammen. Inspiriert vom fernen Sommer erzählen folgende Musikanten ihre in Musik verpackten Texte: Tomte, Kettcar, Fink, Garish, Niels Frevert oder Montag. Les Garçons kooperieren mit Bernd Begemann und Synergien nutzen Turtlebay Country Club mit Schorsch Kamerun. So klingt Musik unter der Oberfläche. Ein Übersichtsalbum deutscher Volksmusik.

Die Elenden: Elend für alle
netMusicZone Records

Es geht um Punk. Der ist dilettantisch gespielt, aber charmant. Interessant und polarisierend werden „Die Elenden“ durch ihre Texte, die den Deutschlehrer beschämen, den Anarchisten motivieren könnten. Keine großartige Kunst, die das Berliner Punktheater bietet, aber alles mit Überzeugung und Herz. Und das macht das Album kaufenswert.

Kaizers Orchestra: Evig Pint
PIAS

Die Polka-Grunger aus Norwegen und das zweite Album. Die Pop-Tyconauten haben das größte Gehör verdient. Rock trifft Polka, Mandolinen treffen Tex Mex, Bässe den Moll, Celli den norwegischen Grammy und Fjorde auf Pearl Jam. Das alles in norwegischer Sprache und morbider bis suizid-experimentieller Korruption. Grandios.

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