Banner Full-Size

Mandoline – das Instrument des Jahres 2023

Publikationsdatum
Body

Der Landesmusikrat NRW beteiligt sich 2023 erstmals an der Initiative „Instrument des Jahres“, gemeinsam mit dem Bund Deutscher Zupfmusiker NRW. Dazu hat eine Arbeitsgruppe ein Veranstaltungspaket erstellt, welches die große Vielfalt des Instruments Mandoline in der Öffentlichkeit aufzeigt.

Mit ihrer Instrumentengeschichte vom 16. bis 21. Jahrhundert ist die Mandoline als Konzert- und Kammermusikinstrument in allen musikalischen Epochen vertreten. Komponisten wie Mozart, Beethoven, Scarlatti, Vivaldi, Schönberg, Henze oder Kagel schufen Originalwerke für die Mandoline.

Nordrhein-Westfalen gilt als Zentrum der Mandoline. Hier befindet sich an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal, der weltweit einzige, 1992 eingerichtete Lehrstuhl für das Hauptfach Mandoline. In NRW findet man die höchste Dichte von Mandolinenorchestern, die im BDZ-NRW e.V. organisiert sind. Deren musikalische Tradition reicht vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Ihren Leistungsstand unterstreicht auch die regelmäßig ausgeschriebene Kategorie Zupforchester beim Deutschen Orchesterwettbewerb. Die Mandoline ist in den VdM-Musikschulen ein gefragtes Instrument und beim Wettbewerb Jugend musiziert seit 1971 erfolgreich vertreten. Auch in der U-Musik ist sie in unterschiedlichen Sparten wie Pop, Bluegrass und anderen vertreten und sehr populär. Diese Vielfalt stellt sich 2023 landesweit in Konzerten, Workshops und Vorträgen dar. Orchesterkonzerte der professionellen Szene, die Amateurmusikszene, Musikschulkonzerte für Kinder / Jugendliche und andere Präsentationsformate zeigen dabei den Facettenreichtum der Mandoline. Kooperationspartner sind die Hochschule für Musik und Tanz (HfMT) Köln, Standort Wuppertal, die Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf und die Philharmonie Essen.

Eine Auswahl der Veranstaltungen:

„Der unbekannte Beethoven“ 26.3., Museum Solingen

Zentrum für verfolgte Künste, Wuppertaler Str. 160, 42653 Solingen: Laura Engelmann, Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe für Mandoline, und Lukas Katter spielen Originalwerke Ludwig van Beethovens für Mandoline und Klavier, die 1796 in Prag komponiert wurden und selten gehörte Glanzpunkte im Repertoire der klassischen Mandoline sind.

„Highlight-Konzert I“ 15.4., Mendelssohn-Saal, Stadthalle Wuppertal

JugendZupfOrchester NRW unter Leitung von Eva Caspari und Studierende der HfMT Köln, Wuppertal, mit zeitgenössischen Originalwerken und ebensolchen aus Barock, Klassik und Romantik für Mandoline solo, Kammermusik und Zupforchester

„Konzert Alte Musik“ 1.7., Ballsaal des Alten Kurhauses Aachen

Ensemble „Artemandoline“ unter Leitung von Juan Carlos Muñoz und Sopranistin Nuria Rial mit Meisterwerken der Alten Musik für Mandoline von Scarlatti, Leone, Vivaldi u.a.

„Highlight-Konzert II“ 23.9, Clara-Schumann-Musikschule, Düsseldorf

LandesZupfOrchester „fidium concentus“ unter Leitung von Christian Wernicke und Düsseldorfer ZupfOrchester sowie Auftritte jugendlicher Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend musiziert

Abschlussfestival mit Avi Avital am 6. und 7.10., Philharmonie Essen

Das Jahr der Mandoline in Nordrhein-Westfalen findet sein Abschlusswochenende in der Philharmonie Essen. Dieser Ort ist nicht ohne Bezug gewählt, kam doch im 19. Jahrhundert die Mandoline mit den Wanderarbeitern aus Italien ins Ruhrgebiet und erfreute sich innerhalb kurzer Zeit gerade bei den Bergleuten großer Beliebtheit. In den frühen 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts fanden sich die größten Mandolinen- und Zupforchester in Deutschland neben denen in Berlin im Ruhrgebiet. Insofern ist dieses Festival für die Mandoline im Rahmen der Philharmonie-Konzertreihe „Sounds of Heimat“ programmiert.

Am Abend des 6. Oktobers tritt der israelische Mandolinenvirtuose Avi Avital, der sich auch in anderen Bundesländern für das Jahr der Mandoline engagiert, mit seinem „Between Worlds“-Ensemble in der Philharmonie Essen auf. Am Folgetag gibt er einen Workshop für das JugendZupfOrchester NRW. Zudem präsentiert Schirmherrin Prof. Caterina Lichtenberg mit einem Trio eine Fusion zeitgenössischer und Alter Musik.

Das „Amsterdams Gitaar en Mandoline Duo“ mit Marijke und Michiel Wiesenekker und das Ensemble „Alla Turca“ der Musikschule Bochum runden das Programm mit Blues, Bluegrass und Worldmusic ab. Dazu gibt es Konzerte ausgewählter Zupforches­ter aus NRW und einen Vortrag zur Geschichte der Mandoline. Beschließen wird den 7. Oktober in der Philharmonie Essen das Konzert des Jugend­ZupfOrchesters NRW mit Avi Avital als Solisten in einem Konzert von Antonio Vivaldi für Mandoline und Orchester und mit einer Auftragskomposition des JugendZupfOrchesters NRW für Solo-Mandoline und Zupforchester an den in NRW lebenden Komponisten Koray Berat Sari.  

 

 

Print-Rubriken
Musikgenre