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Mit Souveränität und Charme

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Konzert des Studio Neue Musik: Anamorphosen – Neue Musik für Flöte und Klavier
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Zwei gefragte Interpreten der Berliner Neue Musik-Szene gestalteten das Konzert des Studio Neue Musik am 12. Mai 2012 im Musikclub des Konzerthauses Berlin: die Flötistin Katrin Plümer und der Pianist Frank Gutschmidt.

Das Programm begann mit  „Anamorphosen“ für Flöte/Bassflöte und Klavier von Gabriel Iranyi, ein 5-sätziges Werk, welches das Publikum durch seine Artikulationsvielfalt, Einbeziehung von Mikrotonalität und kontrastreichen Sätze bestach. Die beiden Interpreten erreichten schon von Anfang an die Konzentration und Ausdrucks-intensität, welche die Musik von Gabriel Iranyi auszeichnet. Das folgende Werk, „in mezzo“ für Flöte solo (2012) von Susanne Stelzenbach – die Uraufführung des Abends – führte die Hörer auf eine Klangreise, wo Ernst und Humor ganz selbstverständlich miteinander kommunizieren.
Die „Klaviermusik III“ (1990) von Paul-Heinz Dittrich zeigte – vor der Pause – mit welchen tiefsinnigen Überlegungen es dem Komponisten gelang,  das zeitgenössische Klavier-Repertoire zu erweitern. Die Entwicklungen der einzelnen Strukturen und die kontrastierenden Klangblöcke wurden von Frank Gutschmidt meisterhaft und mit pianistischer Perfektion vorgetragen.
Nach der Pause hörten wir das Stück „Windflüchter II“(1988) für Altflöte solo von Sebastian Stier: Katrin Plümer führte uns mit Souveränität und Charme durch zerbrechliche Klangfarben.
Eine markante Präsenz zeigten die „Natürliche Dauern 15“ (2005) für Klavier solo von Karlheinz Stockhausen. Frank Gutschmidt präsentierte sich als überzeugender Interpret: Details als auch die Gesamtlinie des Stückes entfalteten sich im Raum in ihrer ganzen Vielfalt. Die „Petit Suite“ (1970) für Flöte und Klavier von Christfried Schmidt ist eigentlich ein komplexes und bedeutendes Werk, kontrastreich und expressiv zugleich: hier wirkte die Suite frisch und dynamisch.
Ein perfekt erdachtes Programm, ein Fest zum Hören und zur Reflexion.

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