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Nachrichten 2016/06

Untertitel
European Union Youth Orchestra, Tariferhöhung, Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk
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Das European Union Youth Orchestra steht vor dem Aus +++ Tariferhöhung an Theatern und Orchestern +++ VUT äußert Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk +++ Bechstein: jetzt anmelden +++

40 Jahre Völkerverständigung – Das European Union Youth Orchestra steht vor dem Aus

Dem Europäischen Jugendorchester (EUYO) droht zum 1. September 2016 die Schließung, weil die Europäische Union ihre finanzielle Förderung einstellen möchte. Seit fast 40 Jahren musizieren Jugendliche aus allen EU-Ländern gemeinsam mit weltberühmten Dirigenten und fungieren dabei als europäische Kulturbotschafter. 1967 auf einen Beschluss des EU-Parlaments hin gegründet, ist es ein Ausbildungsorchester für begabte Nachwuchsmusiker. Die bis zu 140 Mitglieder aus allen 28 EU-Mitgliedsstaaten müssen sich in einem strengen Auswahlverfahren jedes Jahr neu qualifizieren. Sie arbeiten mit berühmten Dirigenten und treten weltweit als Kulturbotschafter auf.

Seit einer Änderung in der EU-Kulturförderung 2014 in das sogenannte EU-Programm „Creative Europe“ steht die Finanzierung in Frage.

Die Sommertournee 2016 ist jedoch gesichert: Die Kuratoren des Orchesters bringen gemeinsam mit den gebietsansässigen Partnern des EUYO die dafür benötigten Gelder auf. Deutschland will sich in Brüssel für den Erhalt des European Union Youth Orchestra einsetzen. Der Kulturministerrat müsse über eine Lösung sprechen, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) auf einer Pressekonferenz in Berlin. Das Jugendorchester sei seit 40 Jahren ein Symbol der kulturellen Vielfalt Europas. Dem Orchester genau jetzt die Mittel zu streichen, sei das falsche Signal zum falschen Zeitpunkt.

Andreas Masopust von der Deutschen Orchestergewerkschaft äußerte sich ähnlich: „Gerade in der derzeit schwierigen Lage der EU sind Projekte der Völkerverständigung wichtiger denn je.

Künstler bekommen mehr Geld – Tariferhöhung an Theatern und Orchestern

Der Deutsche Bühnenverein als Arbeitgeberverband der Theater und Orchester hat sich am vergangenen Wochenende mit den Künstlergewerkschaften GDBA (Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger), VdO (Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer) sowie DOV (Deutsche Orchestervereinigung) auf eine Gagensteigerung für die an den Stadttheatern, Staatstheatern und Landesbühnen beschäftigten künstlerischen Mitarbeiter verständigt. Die Gagen werden zum 1. März 2016 für die Theater und Orchester in der Trägerschaft eines Landes um 2,3 Prozent, mindestens aber um 75,- Euro erhöht, für die Theater und Orchester in kommunaler Trägerschaft um 2,4 Prozent. Der Abschluss entspricht den Lohnerhöhungen des öffentlichen Dienstes. Dieser Lohnabschluss gilt für etwa 24.000 künstlerische Mitarbeiter der Theater und Orchester, vor allem Schauspieler, Sänger, Tänzer, Musiker, aber auch Dramaturgen, Inspizienten sowie Bühnentechniker mit überwiegend künstlerischen Aufgaben.

Kein Platz für Vielfalt – VUT äußert Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Der Verband unabhängiger Musikunternehmen e. V. (VUT) hat scharfe Kritik an den öffentlich-rechtlichen Radiosendern in Deutschland geäußert. „Mit öffentlichen Geldern wird Formatradio betrieben und die kulturelle und musikalische Vielfalt eingeschränkt“, erklärt Jörg Heidemann, Geschäftsführer des VUT. „Wir fordern von den Rundfunkanstalten und den für sie zuständigen Kontrollgremien, sich wieder auf den Kultur- und Bildungsauftrag zu besinnen.“

Wer nicht bei den großen Labels unter Vertrag stehe und dem jeweiligen Genre-Mainstream entspricht, habe heute kaum eine Chance, im Radio stattzufinden.

Nach Auffassung des VUT wird die breite Kulturlandschaft nur ungenügend abgebildet. Es fehlt an der Unterstützung für aufstrebende Künstler, einem abwechslungsreichen Programmangebot und dem Mut, der vorhandenen kulturellen Vielfalt auch einen prominenten Platz im Radio zu bieten. Dennoch erreicht das Radio nach wie vor 74 Prozent der Bevölkerung und ist für Jugendliche neben Streaming-Diensten und dem Internet weiterhin das wichtigste Medium, um neue Musik zu entdecken. Das System müsse gerade für aufstrebende Künstlerinnen und Künstler durchlässiger werden“, appelliert der  Verband an die Radiomacher.

Bechstein: jetzt anmelden

Die Carl Bechstein Stiftung veranstaltet gemeinsam mit der Kulturstiftung Schloss Britz vom 11. bis 13. November 2016 den dritten Carl Bechstein Wettbewerb. Der Wettbewerb ist ausgeschrieben für Klavierduos, deren Mitglieder zum Stichtag (11.11.2016) das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet und die seit mindestens sechs Monaten einen festen Wohnsitz in Deutschland haben. Reguläre Musikstudenten sind ausgeschlossen; Jungstudenten sind zugelassen. Die Duos werden in vier Altersstufen bewertet und müssen mindestens zwei kontrastierende Stücke verschiedener Stilepochen vorspielen.

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