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Noten-Tipp 2017/04

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Noten von Gunter Waldek, James Rae und Emilie Mayer
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Emilie Mayer (1812–1883): Streichquartett e-Moll. Erstveröffentlichung von Heinz-Mathias Neuwirth. Part. und Stimmen. Furore-Ed. 10056, ISMN 979--50182-056-6 (Spieldauer ca. 25’) +++ James Rae (*1957): All together easy Ensemble! 1, 2, 3, 4, 5. Flexible four-part concert pieces. Partitur und Stimmen. Universal-Ed. UE 21 580 bis 584 +++ Gunter Waldek: Fantasie für Oboe Solo (2002) (Alternativfassung 2010 für Fagott Solo). Waldek, Andorf.

Emilie Mayer (1812–1883): Streichquartett e-Moll. Erstveröffentlichung von Heinz-Mathias Neuwirth. Part. und Stimmen. Furore-Ed. 10056, ISMN 979--50182-056-6 (Spieldauer ca. 25’)

Nicht nur eine der bemerkenswertesten deutschen Komponistinnen, sondern auch ein Mutige. Erst als sie frei von Familienpflichten wurde, setzte die knapp 30-Jährige konsequent ihren Wunsch durch, nahm Kompositionsunterricht, erst in Stettin bei Carl Loewe, dann in Berlin bei Adolf Bernhard Marx und Wilhelm Wiprecht. Sie alle erkannten die besondere musikalische Begabung und förderten sie. Wichtigster Bezug waren ihr die Werke Beethovens. So orientiert entstanden in engem Zeitraster zahlreiche Kompositionen in allen Genres, mit denen sie im Musikleben zwischen Brüssel und Wien gut ankam. Ein Beispiel ist dieses 1851 fertiggestellte und in Berlin uraufgeführte Streichquartett e-Moll, das letzte von acht Streichquartetten. Um Druckbild und Aufführungsmaterial kümmerte sich die Furore-Edition. Bis auf einige wenige noch zu Lebzeiten etwa bei Challier und Bote & Bock erschienene Kammermusik blieb die Vielzahl ihrer Werke unveröffentlicht oder verschollen. Erst die derzeitige Generation der Musikwissenschaftler hat die vergessene Komponistin wieder entdeckt, wobei deren Hinwendung zu Beethoven das wohl spannendste Forschungsfeld abgibt. Anhand des Quellenmaterials versucht der Herausgeber, den offenbar komplizierten Kompositionsprozess dieses viersätzigen Werkes nachzuvollziehen. Nach klassischem Vorbild finden wir Themen und motivische Einfälle sauber und spannend verarbeitet.

James Rae (*1957): All together easy Ensemble! 1, 2, 3, 4, 5. Flexible four-part concert pieces. Partitur und Stimmen. Universal-Ed. UE 21 580 bis 584

Auf fünf praktische Hefte angewachsen ist diese Sammlung, die die flügge gewordenen Instrumentalisten in den Vorhof klassischer und unterhaltsamer Musik entführen und zum aktiven Mitmusizieren motivieren will. Das heißt  keine Angst vor Rigoletto, Yankee Doodle, Wiener Walzer oder Hot Rock, vielmehr Mut zu ungewöhnlichen und variablen Besetzungen mit Streich- und Blasinstrumenten, für die das beigegebene, gut brauchbar ausgezeichnete Stimmenmaterial, leicht bis ziemlich leicht, Anregungen stiftet, das stützende Piano bei Bedarf mit einbindend.

Gunter Waldek: Fantasie für Oboe Solo (2002) (Alternativfassung 2010 für Fagott Solo). Waldek, Andorf.

Das war vielleicht ein bei dem Österreicher Waldek bestelltes Prüfungsstück, jedenfalls ein Zungen- und Fingerbrecher, der die Dimensionen des Instrumentes auskostet, von den Tiefen blitzschnell die äußersten Höhen antippst „bis ein unkontrollierter Klang entsteht“, gefolgt von einem hektisch rhythmischen Sprungfederspiel, das alle denkbaren Taktarten durcheilt, um schließlich abgelöst von Finger- und Klappengeräusch im Multiphonic Sound nach drei Minuten im klanglichen Nichts zu enden.

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