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Rückblende (2009/03)

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Vor 100 und vor 50 Jahren
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Richard Strauss, Franz Liszt, die Neue Musik und der Jazz. Ein Blick in die nmz der Vergangenheit.

Vor 100 Jahren

„Elektra“, Tragödie von Hugo von Hofmannsthal, Musik von Richard Strauss, ist drei Wochen nach der Uraufführung am 14. Februar am Münchner Hoftheater vor ausverkauftem Haus in Szene gegangen: „Der Erfolg war der denkbar glänzendste.“ Auch das Münchner Publikum habe das große Erlebnis voll gewürdigt und „nach dem begeisterten einmütigen Beifall zu schließen, die wunderbaren Schönheiten der Partitur voll in sich aufgenommen ... Auf der Höhe seines Lebens und Könnens stehend, hat er aus dem unerschöpflichen Füllhorn seiner immensen Begabung in Elektra ein Werk geschaffen, das bestimmt ist, einen Markstein in der Geschichte der Musik zu bilden ... und niemals ist das Münchner Hoforchester größer erschienen, als an diesem Abend“, schreibt Heinrich Schwartz.

„Liszt und die Frauen“ – La Mara verfolgt, verteilt auf zwei Ausgaben, wie verflochten „das weibliche Element in ungewöhnlicher Weise in Liszts Leben erscheint – Frauengestalten, die in sein Geschick bestimmend eingegriffen haben. Wer den Weg des Mannes jemals kreuzte, hätte nicht unter dem Eindruck dieses Zaubers gestanden, hätte nicht erfahren, dass Liszt kennen ihn auch lieben hieß?“

(Neue Musik-Zeitung, 4. und 18. März 1909, Seite 230ff., Seite 252)

Vor 50 Jahren

„Die Neue Musik ist ins Gespräch gekommen!“ – so der Leitartikel von Rudolf Kelterborn: Neue Musik habe ihre Kommentatoren gefunden, und der geplagte Hörer könne dankbar konstatieren, dass man sich um ihn bemühte, dass Radiosendungen mit moderner Musik von einführenden Vorträgen, Konzerte von Erläuterungen begleitet seien, avantgardistischen Studio-Veranstaltungen schlössen sich öffentliche Diskussionen an. Allen diesen Einführungen sei gemeinsam: „Sie vermeiden es geflissentlich, auf ästhetische und stilistische Probleme einzugehen, und sie beschränken sich konsequent auf technische Fragen – erhöht durch einige allgemein weltanschauliche Gedankengänge. Viel aufschlussreicher wäre jedoch die stilistisch-ästhetische Analyse. Was Not täte, zum Wohle gerade der besten und kühnsten Neuen Musik: ein unkommentiertes Hineinhorchen, ein ehrliches und anstrengendes Bemühen, an den Visionen der Komponisten teilzuhaben. Erst nachher käme die Frage nach Stil und Ästhetik, und nur ganz zuletzt, im kleinsten Fachkreis, die technische Diskussion.“

Richard Wiedamann sorgt sich um den Jazz in Deutschland. Zwar sei Amerika das Land des Jazz, aber auch unsere eigenen Musiker sprächen eine durchaus hörenswerte Sprache, um die wir uns etwas mehr kümmern sollten. So möchte er „eine ‚Leit-Jazz-Kapelle‘ ins Leben rufen, die aus besonders talentierten Jazz-Musikern besteht und richtungsweisende Arbeit leistet“.

(8. Jahrgang, Nr. 1, Febr./März 1959, Seite 1 und 13)

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