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Uraufführungen 2011/12

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Variaktionen für Kalicio Mourgel
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Zum Gedenken an den drei Jahre zuvor verstorbenen argentinisch-deutschen Komponisten wurde am 18. September erstmals der von der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen neu eingerichtete „Mauricio Kagel Musikpreis“ zur Förderung experimentellen Musiktheaters verliehen. Gleichzeitig zum ministerialen Düsseldorfer Festakt für den griechisch-französischen Komponisten Georges Aperghis startete in Saarbrücken das „Festival für hinterhältige Musik“ mit einer „Hommage à Mauricio Kagel“, die von dessen Todestag drei Monate lang bis zu dessen achtzigstem Geburtstag am 24. Dezember dauern sollte. Deren Höhepunkt bildet nun am 21. Dezember eine „Lange Kagel-Nacht“ des Ensembles „Grenzpunkt“ der Hochschule für Musik Saar.

Auf dem Programm stehen neben zwei Orgelwerken Kagels auch die neue Hommage an Mauricio „Auf den Mond mit ihm“ des Saarbrücker Komponisten, Organisten, Hochschullehrers, ehemaligen Kagel-Schülers und Festivalinitiators Theo Brandmüller sowie Uraufführungen von dessen Schülern beziehungsweise Kagels Enkelschülern Zeynep Gedizlioglu, Karola Obermüller, Xialiang Zhou, Thorsten Hansen und Daniel Osorio zum Thema „Wiedergeburt – zwischen dem Todestag und dem Geburtstag von Kagel“.

Zwei posthume Uraufführungen des Verewigten selbst sind am 14. Dezember in dessen Wahlheimat und langjähriger Wirkungsstätte Köln zu erleben. In der Kunst-Station Sankt Peter spielt Carl Rosman vom Ensemble musikFabrik zwei offenbar noch nie aufgeführte Solostücke für Klarinette aus Kagels Frühzeit in Buenos Aires vom Anfang der 1950er-Jahre. Hinzu kommen vier neue Ensemblewerke in Memoriam des Meisters von Carola Bauckholt, Manos Tsangaris, Maria de Alvear und Chris Newman, allesamt ehemalige Schüler aus dessen Klasse für Neues Musiktheater an der Kölner Musikhochschule. Den Abschluss bildet die Deutsche Erstaufführung der von Matthias Würsch und Wilhelm Bruck erarbeiteten Neufassung von Kagels „Zwei-Mann-Orchester für zwei Ein-Mann-Orchester“, deren Premiere im Basler Museum Tinguely bereits im April stattgefunden hatte. Für Bruck ist das bereits die dritte Realisation dieses höchst aufwändigen Orchestermusikmechanikselbstbaukastens, nachdem er das Stück 1973 schon mit seinem Gitarrenduo-Partner Theodor Ross bei den Donaueschinger Musiktagen uraufgeführt hatte.

Mehr Oper in traditionellem Format denn experimentelles Musiktheater in Kagels Sinne versprechen indes die Premieren von Manfred Trojahns „Orest“ nach einem eigenen Libretto an der Nederlandse Oper Amsterdam am 8. Dezember sowie Miroslav Srnkas „Jakub Flügelbunt… und Magdalena Rotenband oder: Wie tief ein Vogel singen kann“ an der Semperoper Dresden am 15. Dezember.

Weitere Uraufführungen

  • 3.12.: Nicolaus A. Huber, Ich und Ich – Sokrates zum 70., rainy days Philharmonie Luxemburg
  • 5.12.: Thomas Pernes, Thomas Heinisch, Roland Freisitzer, neue Ensemblewerke, ÖGNM Musikverein Wien
  • 9.12.: Jörg Widmann, Bayerisch-babylonischer Marsch, Bayerische Staatsoper München
  • 16.12.: Klaus Ospald, Sovente in queste rive, Musik der Zeit Kölner Philharmonie
  • 14.1.: Younghi Pagh-Paan, Hohes und tiefes Licht, musica viva Herkulessaal München
  • 15.01.: José M. Sánchez-Verdú, De processione mundi, Gare du Nord Basel
  • 20.-29.1.: Fox, Tremblay, Kuivila, Stiebler, Marcoll, Finnendahl, Manca, Winkler, Barraqué, neue Werke, Ultraschall Berlin
  • 21.2.: Michael Beil, neues Ensemblewerk, musikFabrik im WDR Köln

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