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Weg ohne Wenn und Aber fortsetzen

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Zu Hans Bäßlers Artikel „Der Wind der Atemlosen bewegt nichts“, nmz 12/08–1/09, S. 13
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In der nmz-Ausgabe 12/08–01/09 hat Prof. Dr. Hans Bäßler in seinem Artikel zum Enquete-Bericht „Kultur in Deutschland” Betrachtungen und Forderungen aufgestellt, denen wir voll zustimmen können. Er hat allerdings Folgendes – wörtlich zitiert – gesagt, das den Wert seines Artikelinhaltes schmälert: „So ist im Text noch die Mär zu finden, Musik mache intelligent, die so genannte Transfer-These, die sich zwar nicht beweisen lässt, aber immer neu so manchen Hobby-Kulturpolitiker motiviert, so etwas zu behaupten – im naiven Glauben, damit könne man einen Finanzminister beeindrucken.”

Diese Aussage enthält unserer Meinung nach viel Zündstoff und erschwert die Argumentationen der Elternverbände im Rahmen ihrer politischen Bildungsarbeit ganz erheblich.

Auch wenn sich wahrscheinlich niemals mit einem höchsten Genauigkeitsgrad die genannte „Transfer-These“ beweisen lässt und sich einzelne Wissenschaftler um den einen oder anderen Aspekt noch heute streiten, ist inzwischen allgemein anerkannt, dass musikalische Bildung mit einer intensiven Musikausübung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von sozialen und intellektuellen Eigenschaften fördert, die heute mehr denn je von Bedeutung sind.

Tägliches Musizieren und musikalische Bildung bedeutet für die Kinder und Jugendlichen neben Lust und Freude eine persönliche Auseinandersetzung mit verschiedenen musikalischen Stilrichtungen und ein Kennenlernen und Sich-Aneignen unserer Musikkultur. Musikalische Bildung ist Grundbestandteil der Allgemeinbildung und damit ein Wert an sich, der nicht unterschätzt werden darf. Dabei fördert und prägt Musizieren – insbesondere das gemeinsame Musizieren – aber ebenfalls die Persönlichkeitsbildung in vielfältigen Dimensionen. Die Politik hat inzwischen den Wert musikalischer Bildung schon ab dem frühesten Lebensalter erkannt und erste Schritte getan, um diesen Aspekt der Allgemeinbildung für die gesamte schulische Förderung zu nutzen. Sicherlich auch in der Annahme, dass Musizieren darüber hinaus – auch – eine intelligenzfördernde Wirkung haben kann.

Wissenschaft und Forschung sind inzwischen beim Thema „Musikalische Bildung“ in Richtung Persönlichkeitsentfaltung und sozialem Verhalten von Kindern viel weiter gediehen, wie das auch bei der jüngsten Fachtagung des Verbandes deutscher Musikschulen in der Landesakademie in Sondershausen/Thüringen – in Anwesenheit eines Vertreters des Bundesministeriums für Bildung und Forschung – zu entnehmen war.
Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn die Selbstzweifel einzelner Verbandsvertreter bald beendet werden und sie diese durch ein mutiges und konsequentes Selbstbewusstsein ersetzen. Nur dadurch können wir gemeinsam die Bildungspolitiker verantwortungsbewusst beraten und positiv beeinflussen. Die Bundes-Eltern-Vertretung der Musikschulen des VdM wird diesen Weg weiterhin ohne Wenn und Aber fortsetzen, um der musikalischen Ausbildung in den Musikschulen, den allgemein bildenden Schulen und den weiteren Einrichtungen den qualitativen Rang zu verschaffen, der ihr gebührt.

Dieter Fröhling, stellvertretender Vorsitzender der Bundes-Eltern-Vertretung der Musikschulen des VdM

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