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Alle Artikel kategorisiert unter »Georg Beck«
Von der Schwierigkeit zu gefallen, ohne gefällig zu sein
27.09.15 (Georg Beck) -
Natürlich gab es sie auch, die wirklich bezaubernden Momente in dieser ersten, von Johan Simons besorgten RT-Ausgabe. Süße Pflicht, gerade sie sich näher anzuschauen, zu fragen, was da wie warum so glücklich zueinander ging und vor allem wo. Womit wir, nicht zum ersten Mal an dieser Stelle, an ein vergleichsweise offenes Geheimnis der Ruhrtriennale rühren. - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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In Breite, Tiefe und Abgrundtiefe ausgelotet
15.09.15 (Georg Beck) -
Dass Geschichte fein säuberlich portioniert daher kommt, ist eine schöne, im Grunde genommen aber doch realitätsferne Vorstellung. Gewiss, es gibt Schwerpunkte, aber eben auch Überlagerungen. Da ist beispielsweise die Erforschung der Emigration der Musiker aus Nazi-Deutschland noch kaum abgeschlossen – da kommt schon die Frage der Remigration dieser Musiker nach 1945 auf uns zu. Verbunden mit den Fragen: Warum kamen diejenigen, die man außer Landes getrieben hatte, ins Land der Täter zurück? Und: Wie hat sie dieses Land aufgenommen? Hat es sie überhaupt aufgenommen oder doch nur (von Ausnahmen, von Galionsfiguren abgesehen) geduldet? – Fragen, denen jetzt eine Studie nachgeht, die mit gut und gern 1.000 Seiten schon im Umfang die Gewichtigkeit dieses Themas an den Tag legt. - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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Großer Mensch am kleinen Instrument
08.09.15 (Georg Beck) -
Wann immer man ihm begegnete, schaute man in ein freundliches Gesicht. Eines, das den Schalk nicht verleugnen wollte. Gelegenheiten gab es zuhauf. Bernd Wiesemann, dieser entschiedene Fürsprecher einer neuen Musik, ging nun einmal gern und oft auch in klassische Konzerte, Alte Musik eingeschlossen. Also traf man sich heute bei Cage und Kagel, morgen bei Bach und Mahler, tauschte sich aus, schätzte solcherart unerwartete Begegnungen. Und freute sich an seiner Offenheit, an der Zugewandtheit, der immer ein Moment von Stille eingeschrieben war. Ein Wesenszug, der ihn vielleicht am klarsten mit John Cage verbunden hat, diesem für ihn nach Mauricio Kagel sicher wichtigsten Komponisten. Den wohl aufrechtesten Anwalt, den sich Cage in Bezug auf die Musikszene der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt denken konnte, hatte der amerikanische Übervater in Bernd Wiesemann.
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Ist das jetzt Hochkultur oder tut sie nur so ?
08.09.15 (Georg Beck) -
Salzburg hat seine Festspiele, wir in NRW haben die Ruhrtriennale. Und mit Johan Simons einen neu bestellten Lenker, Denker, Weichensteller, der sich auf die Geschichte mit den umfunktionierten Arbeitsstätten schon unter Gerard Mortier seinen ganz eigenen Reim gemacht hatte. Einen, der der sozialdemokratisierten Theaterseele in jedem Fall aus derselben spricht. Niemand soll sich ja ein schlechtes Gewissen machen müssen, wenn der Glaube an die „Hochkultur“ verloren, der Wunsch nach Theater aber geblieben ist.
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Die große Freiheitserzählung
29.07.15 (Georg Beck) -
Ein Jahrhundert-Künstler, der sich gegen seine Verdenkmalung wehrt – geht das? Mikis Theodorakis, Jahrgang 1925, letzter Universal-Musiker mit ziemlich erweitertem Kunstbegriff, macht es vor. Nachzuschauen auf YouTube. Zwei Minuten, die selbst dann erkenntnisfördernd wirken, wenn man des Griechischen nicht mächtig ist.
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Der billige Triumph des Formalismus
30.06.15 (Georg Beck) -
Einzigartig war es in jedem Fall. Wo und wann kommt es schon vor, dass ein Orchester Gegenstand ist in der Plenarsitzung eines Landtages? In der 87. Sitzung des Landtags von Nordrhein-Westfalen war es soweit. Drucksache 16/9015: Mündliche Anfrage der FDP-Abgeordneten Ingola Schmitz an das zuständige Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport. Thema: „Orchesterförderung in Nordrhein-Westfalen – Weshalb wird der Kammerphilharmonie Amadé eine ihrem Rang angemessene institutionelle sowie projektbezogene Förderung verweigert und der mögliche Konkurs eines Spitzenorchesters damit billigend in Kauf genommen?“ - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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Partiturstudium unter Wölfen – Hélène Grimaud Preisträgerin Klavier-Festival Ruhr 2015
03.06.15 (Georg Beck) -
‚Kennst du nicht?’ ‚Keine Ahnung, bin nicht so firm in der Szene.’ ‚Aber das ist doch die, die mit dem Wolf tanzt!’ – Kleiner Besucherdialog neulich in der Essener Philharmonie. Ein Zufallsfund im großen Gewusele des National-Bank gesponserten Hélène Grimaud-Konzerts mit Verleihung des Preises Klavier-Festival Ruhr an Hélène Grimaud. - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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Szene: Dänemark
01.06.15 (Georg Beck) -
Anfangen muss man mit Anne und Anna Berit. Wenn sie reden, was insgesamt wenig ist, dann mit leisen Stimmen. Reden müssen sie auch nicht groß. Gefragt sind die beiden vor allem bei den Begrüßungen vor den Konzerten, was dann alles sehr improvisiert wirkt, grundsympathisch, dänisch. Dass der Umgangston dieses Festivals für „contemporary music and sound art“ unter den sonst üblichen Verlautbarungsschwellen bleibt, hat mit dem Stil von Anne und Anna Berit zu tun, aber auch mit den Veranstaltungsorten. - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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Die Frage konkret gestellt – gar nicht so einfach
01.06.15 (Georg Beck) -
Schon bevor das Ende naht, ist Schluss. Der Dirigent verlässt das Podium, das Orchester stellt das Musizieren ein, die Lichtregie legt den Schalter auf halbe Kraft. Im Moment flackert es schummrig, als ob sich die Birnen verabschieden wollten. Wie auch schon zuvor immer dann, wenn Heiner Goebbels alte Musik hat ausführen lassen. Jetzt lässt er musikFabrikler, Concerto Köln und Dirigent Pierre-André Valade zu fernöstlichen Klangschalen greifen, damit sie selbige bereiben. Immer schön im Kreis herum. Das ergibt zwar keinen Ton, aber eine hypnotisierende Grundierung, auf der Marco Blaauw, meisterlich wie wir es von ihm gewohnt sind, ein Trompetensolo draufsetzen kann: Was bleibt, ist der Jazz. Davor war alte Musik. Davor war neue Musik. Alles Geschichte. - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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Spuren von Partituren, aus dem Geröll gehackt
01.06.15 (Georg Beck) -
Nach Witten kommen, hat immer etwas von Ankommen. So lang man Witten denken konnte (und gab es wirklich eine Zeit, da dies nicht der Fall war?), ist es diese sehr spezielle Witten-Willkommenskultur, die transportiert, was heute fast zum Luxusgut geworden ist. Wer immer sich als Freund einer neuen Musik durch gewisse neuere Entwicklungen dieser neuen Musik aufgestört oder gar verstört fühlt – in Witten findet er vertrautes, weitgehend verschiebungsfreies Gelände vor. Wofür schon das Entree in den städtischen Saalbau sorgt. Musik – das (so die stumme Botschaft zu Festivalzeiten) sind doch die Partituren! Hier, so rufen sie uns zu, begegnest du des Pudels Kern! - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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