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Volker Lechtenbrink übernimmt Privattheater in Hamburg +++ Heribert Esser neuer Leiter des Philharmonischen Staatsorchesters Halle +++ Stardirigent Neville Marriner ist 80 +++ Ronald Schill wird Schriftsteller in Uruguay

Volker Lechtenbrink übernimmt Privattheater in Hamburg
Hamburg (ddp-nrd). Schauspieler und Regisseur Volker Lechtenbrink wird künftig als Intendant Hamburgs größtes privates Theater leiten. Am 18. August, seinem 60. Geburtstag, wird Lechtenbrink die Spielzeit 2004/2005 des Ernst-Deutsch-Theaters mit der Georges-Feydeau-Komödie «Der Hamburger Floh im Ohr» als Hauptdarsteller eröffnen. «Das Theater ist meine künstlerische Heimat, und ich bin stolz auf das mir entgegengebrachte Vertrauen», sagte Lechtenbrink am Donnerstag in Hamburg. Als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele von 1995 bis 1997 hatte er bereits Gelegenheit, sich mit den Herausforderungen eines Theaterdirektors vertraut zu machen.
Lechtenbrink löst Isabella Vertes-Schütter für fünf Jahre an der Spitze des Theaters ab. «Es ist eine große Chance für das Theater, wenn Lechtenbrink für die nächsten fünf Jahre die künstlerische Leitung übernimmt», sagte Vertes-Schütter, die auch Mehrheitsgesellschafterin des Theaters ist. Sie selber werde in dieser Zeit «andere Wege gehen» und nach fünf Jahren als Intendantin zurückkehren.
Künstlerisch setzt der neue Intendant auf den im Ernst-Deutsch-Theater bewährten Mix aus bekannten und neuen Stücken sowie auf bekannte Fernseh- und Bühnenschauspieler. So wird Louise Martini in dem Ein-Personen-Stück «Oskar und die Dame in Rosa» auf der Bühne stehen und Judy Winter und Thomas Fritsch liefern sich in der «Hochzeitsreise» von Noel Coward theatralische Redeschlachten. Zum ersten Mal in Hamburg zu sehen ist Doris Kunstmann, die «Amys Welt» von David Hare vorstellen wird. Auch Daniela Ziegler und Uwe Friedrichsen, die in der laufenden Spielzeit für die größten Erfolge beim Publikum sorgten, werden mit neuen Stücken auf die Bühne zurückkehren.
Hamburgs größte private Bühne besuchten in der vergangenen Spielzeit rund 220 000 Zuschauer. «Damit erreichten wir eine Auslastung von gut 80 Prozent», sagte Vertes-Schütter. Die Bühne verfügt über einen jährlichen Gesamtetat von 5,1 Millionen Euro, 1,5 Millionen Euro davon bekommt sie als Zuschuss von der Stadt Hamburg.

Neuer Leiter für Philharmonisches Staatsorchester Halle
Halle (ddp-lsa). Heribert Esser wird der neue künstlerische Leiter des Philharmonischen Staatsorchesters Halle. Der international gefragte Dirigent wird mit Beginn der Spielzeit 2004/2005 seine Arbeit aufnehmen, wie das Orchester am Mittwoch mitteilte. Er tritt damit die Nachfolge des ehemaligen Chefdirigenten Wolf-Dieter Hauschild an, der den Posten vorzeitig aufgegeben hatte.
Hauschild hatte im Januar um eine vorzeitige Auflösung seines bis Juli laufenden Vertrags gebeten. Hintergrund waren nach Angabe des Orchesters persönliche Gründe im Zusammenhang mit der Fusion des Opernhausorchesters und der Philharmonie gewesen. Die Voraussetzungen für «eine künstlerisch fruchtbare Zusammenarbeit» seien nicht länger gewährleistet, hieß es damals.
Hauschild hatte bereits im Mai 2003 die Entscheidung der Stadt zur Zusammenlegung der Orchester kritisiert. Noch nie habe seiner Erfahrung nach in Deutschland eine derartige Fusion funktioniert, sagte er damals.
Geplant ist, bis 2007 die beiden großen Orchester mit derzeit 197 Musikern zu vereinen und auf 152 Mitglieder zu reduzieren. Hauschild war seit Frühjahr 2001 Chefdirigent der halleschen Philharmonie. Er ist gefragter Gastdirigent vor allem in Japan und der Schweiz.

Stardirigent Neville Marriner ist 80
Der britische Stardirigent Sir Neville Marriner feiert heute seinen 80. Geburtstag. Der Begründer des Sinfonieorchesters Academy of St. Martin-in-the-Fields gilt als einer der aktivsten Produzenten klassischer Musik.
Marriner, Sohn eines Chorleiters, hat den umständlichen Namen St. Martin-in-the-Fields - eigentlich eine Kirche am Trafalgar Square - weltbekannt gemacht.
Den Namen trägt das Orchester, weil Marriner in der Kirche 1959 als Violinist zusammen mit ein paar jungen Musikerfreunden ein Konzert geben durfte - und dabei prompt von einer Plattenproduzentin im Publikum entdeckt wurde. Daraus entwickelte sich mit den Jahren ein volles Orchester. Der Taktstock wurde Marriner eher aufgedrängt. Bis 1969 leitete er die Aufführungen noch vom ersten Geigenpult aus.
Der Durchbruch kam 1970 mit Vivaldis "Vier Jahreszeiten". Von da an folgte Aufnahme auf Aufnahme. Kommerzieller Höhepunkt war der Soundtrack für den Mozart-Film "Amadeus". Als einziges Sinfonieorchester Europas kommt St. Martin-in-the-Fields ohne Subventionen aus.
Nebenbei hat Marriner auch das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, die Staatskapelle Dresden und das Concertgebouw Orkest Amsterdam dirigiert. Die musikalische Verantwortung für St. Martin-in-the-Fields hat er inzwischen an Iona Brown abgegeben.
Kritiker bezeichnen das Orchester als gut geölte Musikmaschine, die viele ihrer erfolgreichsten Konzerte und Opern noch nie außerhalb des Studios aufgeführt habe. Ein straff geführtes Unternehmen ist die Academy auf jeden Fall. Feste Engagements gibt es nicht, wer schlecht spielt, fliegt raus: "Das ist, glaube ich, ein guter Stimulus für einen hohen Qualitätsstandard", meint Marriner.
Quelle: orf

Ronald Schill will Schriftsteller in Uruguay werden
Wie "Siegel Online" berichtet, will Hamburgs früherer Innensenator Ronald Schill im Herbst nach Uruguay auswandern. "Ich werde dort anfangen, ein Buch zu schreiben", sagte Schill am Donnerstag in einem Interview. In Uruguay habe er Freunde und wolle "mal schauen, ob es sich da irgendwo günstig leben lässt". Außerdem spreche er ein bisschen Spanisch und habe vor, seine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Sein Aufenthalt in Südamerika solle "unbegrenzt" sein, sagte Schill.
Schill bekommt als Ex-Innensenator der Hansestadt dem Bericht zufolge allerdings bis Mitte 2005 noch ein Übergangsgeld von 12.700 Euro pro Monat. Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg vor knapp zwei Monaten war die ProDM/Schill-Partei aus der Bürgerschaft geflogen.