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20.11.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Kafka-Adaption «Die sechste Stunde» vor Uraufführung in Gera +++ Geburtstagskonzert für Loriot in der Deutschen Oper +++ Übernahme aus Wien mit Berliner Premiere in der Deutschen Oper +++ Aufführungen von Bernstein-Messe zum Jahrestag des Kennedy-Mordes +++ Matinee zu Brittens «Tod in Venedig» in der Feininger-Galerie


Kafka-Adaption «Die sechste Stunde» vor Uraufführung in Gera
Gera (ddp-lth). Die Oper «Die sechste Stunde» wird am Freitag am Theater Altenburg-Gera uraufgeführt. Das im Auftrag der Bühne von dem niederländischen Komponisten Johan Maria Rotman geschaffene Werk erlebt seine Premiere am Großen Haus in Gera. Der international renommierte, aus Österreich stammende Choreograf und Regisseur Johann Kresnik setzt die Adaption nach der 1919 entstandenen Erzählung «In der Strafkolonie» von Franz Kafka (1883-1924) in Szene. Die musikalische Leitung liegen in den Händen des Altenburg-Geraer Generalmusikdirektors Gabriel Feltz und des Komponisten.
Der Niederländer Gerard Harleman hat sich der Prosavorlage Kafkas angenommen und wurde dabei durch Texte von Kresniks Dramaturgen Christoph Klimke unterstützt. Der Librettist greift die Erzählung über die Tötungsmaschine in einem Straflager auf. Er fragt jedoch nicht nur nach Schuld und Sühne, Moral und Erlösung. Vielmehr verweist er ins Heute, indem er die Frage stellt, wie Gewalt politisch benutzt und vermarktet wird. Dafür gesellen sich zu den bereits bei Kafka vorhandenen Figuren weitere, etwa eine Sängerin, die sich als einzige ihre Träume und Hoffnungen bewahrt hat.
Die Ausstattung stammt von Constanze Kümmel und Lucia Schautz, denen der Videokünstler Jo Schramm zur Seite steht. In den Hauptpartien werden Monique Krüs als Offizier, Teruhiko Komori als Reisender, Christiane Mikuleit als Kommandeur, Bernhard Hänsch als Verurteilter und Gerlinde Illich als Fremde zu erleben sein.
http://www.theater.altenburg.gera.de

Geburtstagskonzert für Loriot in der Deutschen Oper
Berlin (ddp-bln). Zu seinem 80. Geburtstag wird der Humorist und Schauspieler Loriot heute mit einem großen Konzert in der Deutschen Oper Berlin geehrt. Als Gratulanten und Moderatoren sind Mario Adorf, Sabine Christiansen, Thomas Gottschalk, Evelyn Hamann, Günther Jauch, Otto Sander, Otto Schenk und der Regierende Bürgermeister Wowereit mit von der Partie.
Auf dem Programm des Geburtstagskonzerts stehen Auszüge aus Wagners Lohengrin, Tristan und Isolde, Walküre und Götterdämmerung unter dem Motto «Szenen einer Ehe - Glück und Unglück». Vicco von Bülow alias Loriot, der am 12. November 80 wurde, wird als Ehrengast anwesend sein. Das Orchester der Deutschen Oper spielt unter der Leitung von Dirigent Christian Thielemann.

Übernahme aus Wien mit Berliner Premiere in der Deutschen Oper
Berlin (ddp-bln). Neu besetzt ist die Wiener Opernproduktion «Die Puritaner» von Vinzenzo Bellini am Mittwochabend in der Deutschen Oper Berlin zur Premiere gekommen. Bis zum 9. Dezember folgen vier Vorstellungen. Die Mehrzahl der Protagonisten wurde mit Bravorufen und Beifall zum Teil schon nach einzelnen Arien belohnt, ebenso der Dirigent der Aufführung, Frédéric Chaslin. Buhs galten Regisseur John Dew und seinen Ausstattern Heinz Balthes und José Manuel Vázquez angesichts Rampensingen und unbeweglicher Chorblöcke - bei hervorragender gesanglicher Leistung der hauseigenen Choristen in der Einstudierung von Ulrich Paetzholdt.
Mehrere Partien waren neu aus dem eigenen Ensemble besetzt, darunter die Hauptrolle des Giorgio mit dem dafür umjubelten Bass Arutjun Kotchinian, der an diesem Tage seinen Vertrag bis 2007 verlängerte. Stimmlich überragend war USA- Gast Maureen O\'Flynn, die dank des Entgegenkommens der New Yorker Metropolitan Opera binnen einer Woche für eine erkrankte Kollegin einsprang. Sie sang die Elvira zwischen zwei Männern: Arturo (Tenor José Sempere) und Riccardo (Bariton Roberto Servile). Entgegen dem Original endet die Oper in dieser Fassung tragisch.
«Die Puritaner» sind eine heutige Spielplan-Rarität. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden inszenierte in jüngerer Zeit Bellinis Belcantoopern «Norma» und «Romeo und Julia».

Aufführungen von Bernstein-Messe zum Jahrestag des Kennedy-Mordes
Berlin (ddp). 40 Jahre nach der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy erklingt am Freitag und Samstag in der Berliner Philharmonie die ihm gewidmete Messe von Leonard Bernstein. Die musikalische Leitung hat Kent Nagano, der zeitweilig Bernsteins Dirigier-Schüler war, an der Spitze des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO), des Rundfunkchores Berlin und weiterer Ensembles. «Mass» - so der Originaltitel - war von der Kennedy-Familie in Auftrag gegeben und im September 1971 zur Eröffnung des Kennedy-Centers in Washington uraufgeführt worden.
«Bernstein hat über den unmittelbaren Anlass hinaus universal etwas zu sagen», sagte Nagano an Mittwoch in Berlin im Vorfeld der beiden Aufführungen. Der DSO-Chefdirigent sieht die stilistisch vielschichtige Komposition auch im Zusammenhang mit politischen Auseinandersetzungen der damaligen Zeit, vor allem mit dem Vietnam-Krieg. Das Werk stelle hohe künstlerische wie technische Anforderungen, da auch Formen der populären Musik wie Blues, Gospel und Rock anklingen.
Operntenor Jerry Hadley singt erstmals die Hauptpartie. Gast der Aufführung, die für eine CD-Veröffentlichung mitgeschnitten wird, ist Bernsteins langjähriger Manager Harry J. Kraut. Er war testamentarisch zum Chef des «Bernstein Estate» bestimmt worden, der den Nachlass bewahrt.

Matinee zu Brittens «Tod in Venedig» in der Feininger-Galerie
Quedlinburg (ddp-lsa). Eine Woche vor der Premiere im Nordharzer Städtebundtheater wird Benjamin Brittens Oper «Tod in Venedig» am Sonntag im Rahmen einer Opern-Matinee in der Quedlinburger Feininger-Galerie vorgestellt. Mit der Oper sei ab dem 28. November ein bemerkenswertes Werk des zeitgenössischen Musiktheaters mit einem großen Aufgebot an Solisten, Chor, Ballett und Statisten im Nordharzer Städtebundtheater zu erleben, wie die Theaterleitung am Donnerstag in Halberstadt informierte. In der Matinee soll unter anderem demonstriert werden, welche Ton-Sprache Benjamin Britten fand, um die berühmte literarische Vorlage «operntauglich» zu machen, und wie Kay Metzger gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Petra Mollérus diese bedeutende Oper in Szene setzen will.
Das Regieteam, der Dirigent Johannes Rieger, Sänger und weitere Solisten aus dem Ensemble werden über Brittens Werk und die inszenatorische Umsetzung von Kay Metzger berichten und mit literarischen und musikalischen Kostproben die Oper «Tod in Venedig» vorstellen. Der Eintritt zur Opern-Matinee am Sonntag um 11.00 Uhr in der Feininger-Galerie ist frei.
http://www.nordharzer-staedtebundtheater.de
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