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24.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Leizig: 13. MDR Musiksommer startet am Samstag +++ Dornum: Organisten aus sieben Ländern konzertieren +++ Erfurt: Der Klang der Renaissance bei den 3. Universitätsmusiken +++ Halberstadt: Hektik beim langsamsten und längsten Musikstück der Welt

Leizig: 13. MDR Musiksommer startet am Samstag
Leipzig (ddp-lsc). Mit Musicalmelodien und Chansons wird Ute Lemper am Samstag den diesjährigen MDR Musiksommer in Bad Elster einleiten. Erstmalig tritt auch das Fernsehballett des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) bei dem Open-Air -Auftaktkonzert auf, wie die Drei-Länder-Anstalt am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Lemper, die seit Jahren in New York lebt und weltweit Konzerte gibt, sagte, sie freue sich sehr auf das Gastspiel in Ostdeutschland: «Es ist egal, ob der Platz eine Weltstadt ist oder nicht. Wenn man seinen eigenen Weg geht in der Interpretation der Stücke, dann ist Leipzig wie New York.»
Bis zum 4. September gastieren Musiker des MDR sowie regionale Künstler bei 57 Konzerten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mittelpunkt des Festivals sind sechs Konzertreihen, die jeweils eine Thematik vereint. Havelberg, Magdeburg und Merseburg etwa verbinden die «Konzerte entlang der Straße der Romanik». Eine neue Reihe führt die Musiker in diesem Jahr außerdem in vier mitteldeutsche Klöster. An den insgesamt 34 Veranstaltungsorten des Musiksommers erklingen jedoch nicht nur sakrale Töne. Von der Renaissance über Bach bis zu modernen Saxophonklängen soll den Zuhörern laut MDR ein breites musikalisches Spektrum geboten werden.
Bereits zum 13. Mal veranstaltet die Medienanstalt das Drei-Länder-Klassik-Festival in Burgen, Kirchen, Konzerthäusern und Freilichtbühnen Mitteldeutschlands. Bisher sind dem MDR zufolge die Hälfte aller Konzertkarten verkauft. Für das Eröffnungskonzert im Kurpark von Bad Elster gebe es nur noch wenige Tickets, für die traditionelle Wiederholung der Aufführung am Sonntag in Weimar keine mehr. (www.mdr.de/musiksommer)

Dornum: Organisten aus sieben Ländern konzertieren
Dornum (ddp-nrd). Die barocke Korche St. Bartholomäus im ostfriesischen Küstenort Dornum ist der Schauplatz einer Konzertreihe, bei der zehn Organisten aus sieben Ländern jeweils Freitags um 21.00 Uhr ihr Können zeigen wollen. Die Musiker spielen auf der 1710 erbauten Gerhard-von-Holy-Orgel, wie die Ostfriesland Touristik GmbH am Donnerstag in Aurich ankündigte.
Den Auftakt der Reihe unter dem Titel «Internationale Sommerkonzerte 2003 - Nachtorgel bei Kerzenschein» macht am Freitag der Orgelvirtuose Francesco Di Lernia aus dem italienischen Foggia, der vom Blockflötisten Andreas Böhlen aus Amsterdam begleitet wird. Kompositionen des Italieners Correa de Arauxo (1584-1654) bilden den Schwerpunkt. Die Kirche wird mit Kerzen stimmungsvoll erleuchtet, wenn die denkmalgeschützte Gerhard-von-Holy-Orgel erklingt.
Wim van Beek aus dem niederländischen Groningen, Edzard Herlyn aus Emden mit dem Chor «Cappella Vocals», Lorenzo Ghielmi aus Mailand, José L. Gonzáles Uriol aus dem spanischen Zaragoza, Joao Vaz aus Lissabon und Christopher Wrench aus Brisbane konzertieren ebenso wie Paolo Crivellaro und Leo van Doeselaar. Das Programm komplettieren Bernhard Haas, Orgelprofessor an der Musikhochschule in Stuttgart, und der künstlerische Leiter der Konzertreihe, Andreas Liebig aus Oslo. www.nachtorgel.de

Erfurt: Der Klang der Renaissance bei den3. Universitätsmusiken
Erfurt (ddp-lth). Erfurt ist ab 1. Juli Gastgeber der 3. Internationalen Universitätsmusiken. Bis Ende August seien in der Universitätskirche vis-a-vis des Collegium maius neun renommierte Organisten aus ganz Europa zu erleben, darunter Musiker aus Frankreich, Belgien, der Schweiz, Österreich und Polen, sagte Universitäts-Rektor Wolfgang Bergsdorf am Donnerstag in Erfurt. Den Auftakt mache der italienische Solist Mario Duella, der unter anderem Werke Johann Sebastian Bachs aufführen werde. Das musikalische Spektrum der Konzertreihe reiche von Komponisten der Renaissance bis zur Moderne.
Die 1652 von Ludwig Compenius erbaute Orgel der Universitätskirche ist in der Fachwelt berühmt für ihren besonderen Klang. Sie verfüge über eine heute seltene mitteltönige Stimmung, wie sie in der Zeit vor Bach üblich war, erklärte Pfarrer Christian Grabe. Dies ermögliche in den Grundtonarten eine «strahlende Klangreinheit», die über Jahrhunderte in der europäischen Musik verschwunden gewesen sei. Die zweiteilige Orgel verfüge zudem über ein so genanntes Rückpositiv, das in der relativ kleinen Kirche einen Raumklang wie in der Renaissance erzeuge. Das Instrument sei die älteste erhaltene Orgel Erfurts und wurde 2000 für eine halbe Million Euro restauriert. (www.uni-erfurt.de)

Halberstadt: Hektik beim langsamsten und längsten Musikstück der Welt
Seit dem 5. September 2001, dem 89. Geburtstag des Avantgarde-Komponisten und Künstlers John Cage, läuft das langsamste und längste Konzert, das die Welt je gehört hat: organ²/ASLSP. As SLow aS Possible, so langsam wie möglich, das heißt 639 Jahre wird das Orgelstück in der Burchardikirche in Halberstadt aufgeführt. Langsam ging es los, mit einer Pause. Seit dem 5. Februar 2003 erklingt der erste Akkord: ein gis`, ein gis`` und ein h`.
Jetzt ist es mit der Ruhe vorbei. Innerhalb eines Monats gibt es zwei Klangwechsel. Am 5. Juli 2004 kommen ein e und ein e` hinzu, 31 Tage später, am 5. August 2004 verabschieden sich das gis` und das h`. Beides wird von der John-Cage-Orgel-Stiftung gebührend gefeiert. Und wie kann man die Ankunft und den Abschied von Tönen besser feiern als mit jeweils einem Konzert.
Am 5. Juli um 6.39 pm wird der Obertonsänger Claude Laurion die Töne des ersten Klanges für eine eigene Live-Komposition übernehmen. Diese werden dazu von der Burchardikirche in das danebenliegende Herrenhaus überspielt und zum Ausgangspunkt von Claude Laurions Komposition und Improvisationen.
Anschließend wird in der Burchardikirche der Tonwechsel vollzogen.
Am 5. August, ebenfalls um 6.39 pm, werden die beiden scheidenden Töne mit einem Konzert von Johannes Rieger, dem Chefdirigenten des Nordharzer Städtebundtheaters, und dem "Ensemble Moderne" verabschiedet. Es werden Stücke von John Cage und Erik Satie gespielt. Auch hier schließt sich der Tonwechsel in der Burchardikirche an. Die gis`- und h`-Pfeifen werden entfernt, denn noch wird das Cage-Stück organ²/ASLSP auf einer vorläufigen Orgel gespielt, deren Vorderansicht, der Prospekt, ein verkleinertes Abbild der endgültigen Cage-Orgel darstellt. Dies liegt nun nicht daran, dass die Halberstädter noch langsamer als langsam sind, sondern ist einzig und allein den noch fehlenden Finanzen geschuldet.
Das Halberstädter John-Cage-Orgel-Projekt wird ausschließlich privat durch die John-Cage-Orgel-Stiftung und durch Spenden finanziert. Das längste Konzert der Welt macht in unserer schnelllebigen und hektischen Zeit in einzigartiger Weise die "Entdeckung der Langsamkeit" möglich und erfahrbar. Dafür braucht es Unterstützung und Sponsoren.
Weitere Informationen unter http://www.john-cage.halberstadt.de
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