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25.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Pierre Boulez will Erhalt der drei Berliner Opernhäuser +++ Sanierung der Staatsoper hat Priorität - Neuer Intendant will Haus stärker nach außen öffnen +++ Neuenfels inszeniert Don Giovanni in Stuttgart +++ 150 Sänger kämpfen um Teilnahme an "Competizione dell\'Opera"


Komponist Boulez will Erhalt der drei Berliner Opernhäuser
Berlin (ddp). Der französische Komponist Pierre Boulez setzt er sich für den Erhalt der drei Berliner Opernhäuser ein. Der "Welt am Sonntag" sagte er: "Ich glaube, dass es hier genug Publikum für drei Häuser gibt." Nur müssten diese "mit Ideen bespielt werden und nicht mit Repertoire-Routine". Boulez forderte, dass jedes große Opernhaus sich eine experimentelle Bühne leisten solle.

Sanierung der Staatsoper hat Priorität - Neuer Intendant will Haus stärker nach außen öffnen
Berlin (ddp). Die Sanierung der Berliner Staatsoper steht für den neuen Intendanten des Hauses, Peter Mussbach, auf Platz eins der Tagesordnung. Ein "Sanierungspaket" sei bereits geschnürt, sagte Mussbach am Freitag in Berlin. Über Einzelheiten wolle er zu Beginn der ersten Spielzeit unter seiner Leitung informieren. Kürzlich hatte eine Vorstellung wegen gefährlicher technischer Probleme unterbrochen werden müssen.
Generalmusikdirektor Daniel Barenboim sprach von einer "ganz großen Gefahr" aufgrund des schlechten Bauzustandes der Lindenoper. Es sei ein "Glück" gewesen, dass bei dem Zwischenfall während der "Don Giovanni"-Aufführung am vergangenen Wochenende niemand verletzt wurde. Jederzeit könne sich ein solches Vorkommnis wiederholen.
Mussbach, der die Staatsoper von der Spielzeit 2002/03 an gemeinsam mit Barenboim leitet, kündigte fünf Opern- und zwei Ballettpremieren an. Es werde neue Inhalte, aber auch "eine gewisse Kontinuität" geben. Das Eröffnungswochenende der Spielzeit Ende August steht im Zeichen eines Konzertes mit der Staatskapelle Berlin, bei dem Daniel Barenboim, Michael Gielen und Kent Nagano sich am Pult abwechseln.
Als erste Opernpremiere steht Donizettis "Der Liebestrank" im Oktober in der Inszenierung von Percy Adlon an. Mussbach selbst bringt im November Schostakowitschs "Die Nase" heraus (Musikalische Leitung: Kent Nagano). Ferner sollen "Rinaldo" von Händel, "La Traviata" (Mussbach/Barenboim) und von Richard Strauss "Ariadne auf Naxos" (Regie: Reinhild Hoffmann, musikalische Leitung: Fabio Luisi) auf die Bühne kommen. Der neue Ballettchef des Hauses, Vladimir Malakhov, bringt "Die Bajadere" und einen dreiteiligen Abend unter dem Titel "Without Words" heraus, darunter eine Uraufführung. Die Idee, die Ballette von Deutscher Oper und Staatsoper zu fusionieren, lehnte Mussbach ab. Dafür gebe es noch nicht einmal sinnvolle Berechnungen, sagte er.
Außerdem werde die Staatsoper sich stärker nach außen hin öffnen und unter dem Motto "Satelliten" Veranstaltungen an anderen Orten der Stadt und im Umland gestalten, sagte Mussbach. Ein langfristiges Projekt ist der Arbeit mit hyperaktiven Kindern gewidmet.

Neuenfels inszeniert Don Giovanni in Stuttgart
Stuttgart (ddp). Die Oper Stuttgart zeigt am Sonntag eine Neuinszenierung von Mozarts "Don Giovanni" in der Regie von Hans Neuenfels. Mit Spannung erwartet werden auch das Debüt von Rudolf Rosen in der Titelpartie und der Gastauftritt von Angela Denoke als Donna Elvira.
Hans Neuenfels sorgte mit seinen Inszenierungen immer wieder für Auseinandersetzungen, gelegentlich auch für Skandale. In Stuttgart brachte er während der Intendanz von Klaus Zehelein unter anderem Wagners "Meistersinger" in einer kontrovers debattierten Inszenierung heraus. Weniger umstritten war seine letzte Stuttgarter Opernarbeit, die Uraufführung von Adriana Hölszkys "Giuseppe e Sylvia" zu Beginn der Saison 2000/2001.
Der 35-jährige Bariton Rudolf Rosen, seit Beginn der Spielzeit 2001/2002 Mitglied des Ensembles, ist bisher fast ausschließlich als Konzert- und Liedinterpret hervorgetreten. Die Titelrolle im "Don Giovanni" ist Rosens erste große Opernpartie. Angela Denoke war von 1997 bis 2000 an der Stuttgarter Oper engagiert und hat in dieser Zeit unter anderem als Marschallin im "Rosenkavalier", Lisa in "Pique Dame" und Alice im "Falstaff" große Erfolge bei Publikum und Kritik gefeiert. Schon während ihrer Stuttgarter Zeit gastierte die Sopranistin an zahlreichen anderen Bühnen. Mittlerweile zählt sie zu den gefragtesten Sängerinnen ihres Fachs. Die Elvira im "Don Giovanni" singt Angela Denoke zum ersten Mal.
Die Premiere beginnt um 19.00 Uhr, weitere Vorstellungstermine sind am 12. und 15. Juni sowie am 6. und 9. Juli. Karten unter Telefon 0711/20 20 90. (Internet: www.staatstheater.stuttgart.de )

150 Sänger kämpfen um Teilnahme an "Competizione dell\'Opera"
Dresden (ddp). Zur letzten internationalen Vorausscheidung für den Opernwettbewerb "Competizione dell\' Opera" werden ab Sonntag in Dresden knapp 150 Sängerinnen und Sänger erwartet. Zwei Tage lang haben die Operntalente in der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" die Chance, sich für das Semifinale des weltweit renommierten Gesangswettbewerbes zu qualifizieren, wie die Veranstalter am Freitag in der Landeshauptstadt mitteilten.
Nach Abschluss dieser Qualifikationsrunde beginnt am Dienstag im barocken Palais im Großen Garten für die Öffentlichkeit zugänglich das Semi-Finale. Dort werden rund 120 Sänger um die 10 Plätze für das Finalkonzert am 5. Juni im Rahmen der 25. Dresdner Musikfestspiele in der Semperoper wetteifern.
(www.competizionedellopera.de)
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