Hauptrubrik
Banner Full-Size

27.1.: rock- und popmusik aktuell +++ rock und pop

Publikationsdatum
Body

Trotz Kiffer - Kölner «Summer Jam» darf weiter stattfinden +++ Tori Amos bei Hamburg-Konzert bejubelt - Neue CD vorgestellt


Trotz Kiffer - Kölner «Summer Jam» darf weiter stattfinden
Köln (ddp-nrw). Das umstrittene «Summer Jam»-Reggae-Festival am Fühlinger See in Köln darf auch in diesem Jahr stattfinden. Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) erteilte nach Angaben der Stadtverwaltung am Freitag die Genehmigung für das im Sommer stattfindende größte Reggae-Open-Festival Europas. Polizei und Ordnungsamt hatten massive Bedenken gegen die Wochenend-Veranstaltung angemeldet, weil es in den vergangenen Jahren im großen Stil zu Diebstählen auf dem Festivalgelände sowie dem Verkauf und Konsum von Haschisch und Marihuana gekommen war.
Die Veranstalter kündigten nun einen verbesserten Sicherheitsdienst, ausgedehnte Kontrollen der Besucher sowie die Beteiligung an einer Drogenaufklärungskampagne auf dem Festivalgelände an. Der Verlauf des diesjährigen «Summer Jam» werde zeigen, ob das Festival auch in Zukunft in Köln durchgeführt werden könne, sagte Schramma.

Tori Amos bei Hamburg-Konzert bejubelt - Neue CD vorgestellt
Hamburg (ddp-nrd). Die Liste der Anhänger von Songschreiberin und Pianistin Tori Amos dürfte sicher noch weiter anwachsen. In Hamburg jedenfalls begeisterte die Amerikanerin am Donnerstagabend mit ihrem Repertoire zwischen Ballade und Psychedelic die Zuschauer im fast ausverkauften Hamburger Congresscenter (CCH). Mit Zugaben brachte es die Pianistin - mal mit, mal ohne Bass- und Schlagzeugbegleitung - auf zwei Stunden Live-Musik. Zwischen ihrem Bösendorfer-Flügel und diversen Keyboards wirbelte sie hin und her und verschwendete keine Zeit für Ansagen oder lange Gesten.
Im Mittelpunkt des Konzerts standen die Lieder ihrer neuen CD «Scarlet\'s Walk». Mit dem hitverdächtigen Song «A Sorta Fairytale» von ihrem neuen Album zog sie das Publikum sofort in ihren Bann. Aus ihrem umfangreichen Repertoire, immerhin hat sie bislang zehn Studioplatten vorgelegt, griff sie jedoch wenig auf Ohrwürmer zurück. Zwar spielte sie «Cornflake Girl» und «Bliss», doch eine Reihe alter Hits fehlten. Sogar den neuen vielgespielten Radiosong «Amber Waves» ließ die 39-Jährige schlichtweg ausfallen. Das Publikum ließ sich trotzdem mitreißen. Die Begeisterung war von den Gesichtern abzulesen.
Die Tochter eines Methodistenpfarrers und einer Cherokee-Indianerin fand schon früh ihren Weg zur Musik. Das wissen ihre Fans aus dem Effeff. Mit zweieinhalb Jahren soll sie schon das Klavier traktiert haben. Noch im Vorschulalter schickten die Eltern die kleine Tochter an das renommierte Peabody-Konservatorium in Baltimore. Zwar wurde ihr Talent erkannt und gefördert, doch ihre Vorliebe für Rockmusik kollidierte wohl mit den dort herrschenden strengen Regeln. So flog sie als Elfjährige aus der Förderung. Doch sie blieb dem Klavier treu und entwickelte ihren eigenen Stil.
Mit dem Album «Little Earthquakes» aus dem Jahr 1992 erlebte sie ihren internationalen Durchbruch. Amos ist bekannt für ihre unkonventionelle Spielweise, ihre Tempiwechsel und leidenschaftlichen, manchmal dramatischen Zuspitzungen. Ihre stimmliche Nähe zu Kate Bush, die Wechsel von der Bauch- zur Kopfstimme, machen sie einfach noch interessanter. Ihre Fans belohnen Amos dafür, dass sie ihrem Stil treu geblieben ist.
Mechthild Klein
Weitere Konzerte am 1. Februar in Berlin und am 5. Februar in Frankfurt/Main
Musikgenre