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Ai Weiwei zum Mitglied der Berliner Akademie der Künste gewählt

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Berlin - Der vermisste chinesische Künstler Ai Weiwei ist zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin gewählt worden. In der Begründung für den Wahlantrag sei der international anerkannte Rang des Künstlers hervorgehoben und der angebliche Grund der Inhaftierung Ai Weiweis in China als politisch motivierte Willkür verurteilt worden, wie die Akademie am Samstagabend mitteilte. Die Mitgliedschaft werde aber erst wirksam, wenn Ai sie angenommen habe. Der Künstler war am 3. April in Peking verhaftet worden und ist seitdem verschollen.

Es stehe «außer Frage, dass seine Verhaftung im Zusammenhang mit seinem Engagement für die Menschenrechte und seinen Protesten gegen die Zerstörung von Umwelt und Geschichte, die im Zentrum seines künstlerischen Schaffens stehen, zu sehen ist», teilte die Akademie mit. Man hoffe, dass die Wahlentscheidung dem Künstler übermittelt werden könne.

Seit der Verschleppung habe sich weltweit Politiker und Künstler für die Freilassung Ais eingesetzt. Die chinesischen Behörden werfen Ai Wirtschaftsverbrechen vor. Nach Ansicht seiner Familie wird der Künstler aber dafür bestraft, dass er in der Vergangenheit Stellung gegen die kommunistische Regierung Chinas bezogen hatte und auf soziale Probleme im Land aufmerksam gemacht hatte. Erst am Mittwoch war in New York eine Ausstellung mit von Ai Weiwei angefertigten Tierkopfskulpturen eröffnet worden.
 

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