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Apple verschenkt neues U2-Album - Download-Rekord absehbar

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Cupertino - Die Rockband U2 steht dank eines Deals mit Apple vor einem Rekord. Der Konzern verschenkt das neue Album «Songs of Innocence» an rund 500 Millionen Nutzer seiner Online-Plattform iTunes. Damit dürfte es so oft heruntergeladen werden wie kein Album zuvor in der Musikgeschichte. Es ist für die nächsten fünf Wochen nur für Apple-Kunden verfügbar.

Die Band habe ein sehr persönliches Album gewollt, sagte U2-Sänger Bono dem Musikmagazin «Rolling Stone». «Das ganze Album dreht sich um erste Reisen - erste Reisen geografisch, spirituell, sexuell gesehen», sagte er. An dem neuen Album arbeiteten die Musiker zwei Jahre lang, gingen dafür auch zu ihren Wurzeln zurück. Die Stücke thematisieren die erste Reise der Band nach Los Angeles genauso wie einen Autobomben-Anschlag in Dublin oder den Tod von Bonos Mutter.
 
Das Album beginnt mit dem Song «The Miracle (of Joey Ramone)», der laut Medienberichten von Apple für eine 100 Millionen schwere Werbekampagne für das neue iPhone eingesetzt wird. Bono sagte dem «Rolling Stone», er habe erst durch den Leadsänger der US-Punk-Band Ramones zu seiner eigenen Stimme gefunden, da er nicht der offensichtliche Rocksänger gewesen sei: «Ich sang wie ein Mädchen - heute liebe ich das, aber als ich 17 oder 18 war, da war ich unsicher.» Er habe Joey Ramone gehört, der wie ein Mädchen gesungen habe, das sei sein Zugang dazu gewesen.
 
Lange hatten die Fans auf ein neues Album der Band gewartet. Immer wieder hatte es Spekulationen über ein Veröffentlichungsdatum gegeben. Nach dem Überraschungscoup wird «Songs of Innocence» in den sozialen Netzwerken positiv aufgenommen. Viele U2-Fans scheinen es nur schwer fassen zu können, dass sie das komplette Werk mit elf Songs und digitalem Booklet kostenlos über den Apple-Musikdienst herunterladen können.
 
Auf der Facebook-Seite der Band, die allein in Deutschland mit bislang sieben Studioalben auf Platz eins der Charts landete, bekam die Ankündigung in den ersten Stunden Zehntausende Likes. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gab es allerdings kritische Stimmen dazu, dass das Album automatisch und ungefragt von Apple zur iTunes-Bibliothek hinzugefügt wurde.
 
Wieviel Geld Apple dem Musik-Konzern Universal Music gezahlt hat, ist unbekannt. Das «Wall Street Journal» berichtet, es sei nicht der übliche Album-Preis, sondern nur eine ausgehandelte Abschlagsumme geflossen. Universal Music hoffe dabei, den Verkauf älterer Alben der Band anzukurbeln, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. U2-Sänger Bono hatte ein gutes Verhältnis zu dem 2011 verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs. 
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