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Arbeiten an Hamburger Elbphilharmonie werden wieder aufgenommen

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Hamburg - Nach einem mehrmonatigen Baustopp sollen die Arbeiten an der umstrittenen Hamburger Elbphilharmonie wieder aufgenommen werden. "Wir rüsten ab der kommenden Woche die alte Speicherfassade im unteren Teil des Gebäudes wieder ein und beginnen anschließend mit der Sanierung der beschädigten Fugen", sagte Hochtief-Sprecher Bernd Pütter am Dienstag auf dapd-Anfrage und bestätigte damit einen Bericht des "Hamburger Abendblatts" (Dienstagausgabe).

 

Anfang Juli solle dann am Dach des großen Konzertsaals weitergebaut werden. Die Kulturbehörde der Hansestadt reagierte verhalten optimistisch. Das prestigeträchtige Konzerthaus in der HafenCity ist seit Jahren Streitobjekt zwischen der Stadt Hamburg und Hochtief. Ursprünglich war für die Stadt ein Kostenanteil von 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Auch der Eröffnungstermin wurde seit der Grundsteinlegung im April 2007 stets verschoben. Mittlerweile ist die Belastung für den Steuerzahler auf 323,5 Millionen Euro gestiegen. Aktueller Übergabetermin ist Hochtief zufolge nicht vor November 2014.

Die Elbphilharmonie Bau KG nimmt für die Stadt die Bauherrenfunktion bei dem Prestigeprojekt wahr. Als Vertragspartner fungiert die Adamanta KG - ein Konsortium aus Hochtief und der Commerz Real AG. Der jahrelange Streit um das Prestigeprojekt hat zudem zu einem juristischen Kräftemessen zwischen der Stadt und Hochtief geführt.

Freigabe der Stadt nötig
Ende Mai hatten sich beide Seiten nach siebenmonatigem Baustopp wieder einander angenähert. "Unser Projektteam organisiert seit Ende Mai die Wiederaufnahme der Bauarbeiten in den Bereichen Dach und Bestandsfassade", sagte Hochtief-Sprecher Pütter am Dienstag weiter auf dapd-Anfrage. Dazu seien viele Gespräche und Vorbereitungen mit Zulieferern und Partnerunternehmen erforderlich. Die ersten sichtbaren Schritte werde man Ende Juni/Anfang Juli sehen, wenn die alte Speicherfassade im unteren Teil des Gebäudes wieder eingerüstet werde. Dafür benötigt der Essener Baukonzern eigenen Angaben zufolge allerdings die Freigabe der Stadt.

"Wir begrüßen es, wenn Hochtief nun tatsächlich endlich wieder die Bauarbeiten aufnehmen sollte", sagte der Sprecher der Kulturbehörde, Enno Isermann, auf dapd-Anfrage. Dabei dürfe es allerdings nicht um kosmetische Arbeiten aus PR-Gründen gehen, "sondern es muss nach einem halben Jahr Stillstand endlich substanziell am Bau vorangehen". Dazu gehöre, dass Hochtief seine Zusage einhält und die Arbeiten am Saaldach fertigstellt. "Hierzu fehlen uns noch immer feste terminliche Zusagen von Hochtief", sagte Isermann weiter.

Der Baukonzern arbeitet indes weiter an einem Konzept für die Saaldach-Konstruktion. Die Hansestadt hatte dem Unternehmen wegen der Sicherheit des Dachs einst bis Ende Mai ein Ultimatum gestellt. Allein für die Bearbeitung der komplexen Saaldach-Planung beschäftigt Hochtief derzeit zehn Ingenieure in Vollzeit. "Wie von der Stadt gewünscht, nehmen wir schon vor Abschluss dieser Planungen die Bauarbeiten im Dachbereich in großem Umfang wieder auf", sagte Pütter. Oberhalb des Konzertsaals beginne der Baukonzern in der 27. Kalenderwoche mit der Betonage noch fehlender Deckenflächen.

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