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Bach-Medaille 2013 der Stadt Leipzig geht an den Sänger und Dirigenten Peter Schreier

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Seit 2003 wird jährlich während des Bachfestes Leipzig einer herausragenden Musikerpersönlichkeit die aus Meißner Porzellan gefertigte Bach-Medaille der Stadt Leipzig verliehen. Zum Empfänger der Bach-Medaille 2013 wurde der Sänger und Dirigent Peter Schreier gekürt. Die Auszeichnung wird im Rahmen eines öffentlichen Festaktes am Freitag, dem 21. Juni 2013, um 15 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses in Leipzig durch den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, an Kammersänger Peter Schreier übergeben.

In einem Auszug aus der Juryentscheidung heißt es, »Mit Peter Schreier ehren wir einen außerordentlich vielseitigen Künstler. […] Seine Interpretationen der Bachschen Evangelistenpartien zählen zu den Meilensteinen der Bach-Interpretation des 20. Jahrhunderts. Als Dirigent von Bachs Passionen, des Weihnachts-Oratoriums und verschiedener Orchesterwerke hat er gleichfalls Maßstäbe gesetzt. In Zeiten geteilter politischer und musikalischer Welten war Schreier ein beeindruckender Botschafter und Brückenbauer zwischen Ost und West.«


Der Jury gehören führende Repräsentanten des Leipziger Musiklebens an: das Künstlerische Direktorium des Bachfestes Leipzig - Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Wolff, Dr. Elmar Weingarten und Thomaskantor Prof. Georg Christoph Biller -, der Intendant der Oper Leipzig Prof. Ulf Schirmer, Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly und der Rektor der Hochschule für Musik und Theater Leipzig Prof. Robert Ehrlich. In den vergangenen Jahren wurden wegen ihrer besonderen Verdienste um die Erbepflege des Bachschen Werks bereits Masaaki Suzuki (2012), Herbert Blomstedt (2011), Philippe Herreweghe (2010), Frieder Bernius (2009), Hermann Max (2008), Nikolaus Harnoncourt (2007), Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmuth Rilling (2004) und Gustav Leonhardt † (2003) geehrt.

Den Ruhm Peter Schreiers als einer der weltweit bedeutendsten Sänger des 20. Jahrhunderts begründen insbesondere seine Interpretation der Tenorpartien in den Werken Johann Sebastian Bachs. Als Knabenalt im Dresdner Kreuzchor von Chorleiter Rudolf Mauersberger entdeckt, dokumentieren erste Tonaufnahmen das Talent des jungen Sängers noch vor dem Stimmbruch. Als Tenor brilliert Schreier später mit einem breit gefächerten Repertoire: der lyrische Tenor feiert sowohl im Lied- und Oratorienbereich als auch im Opern- und Operettenfach Erfolge. Gastspiele führten den Künstler an die großen internationalen Konzerthäuser und Opernbühnen sowie regelmäßig zu den Salzburger Festspielen.

Als Dirigent arbeitete Peter Schreier unter anderem mit den Berliner Philharmonikern, den Hamburger Symphonikern, der Staatskapelle Dresden, den Wiener Symphonikern, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Gürzenich-Orchester, den Philharmonikern Hamburg und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra. Darüber hinaus wirkt Peter Schreier seit 1981 als Honorarprofessor für Gesang und leitet regelmäßig internationale Meisterklassen. Im Bachfest Leipzig gastierte der Künstler in den Jahren 1981, 1985 und 1989 – unter anderem als Evangelist in der Johannes- und der Matthäuspassion, BWV 245 und 244 sowie mit der Tenorpartie der Messe in h-Moll, BWV 232.

Das Bachfest Leipzig ist eine im Kanon der großen Musikfestivals fest etablierte Veranstaltung und definiert sich sowohl durch den Bezug zu den historischen Bach-Wirkungsstätten Leipzigs als auch durch die Mitwirkung der großen lokalen Traditionsensembles Thomanerchor und Gewandhausorchester. Das breite Programmspektrum des Bachfests Leipzig reflektiert im Kern sowohl das geistliche, weltliche und kammermusikalische Œuvre des bedeutenden Komponisten als auch dessen vielfältige Bezüge zur Musikstadt Leipzig.


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