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Bachfest Leipzig: Uraufführung von Harrison Birtwistles "Angel Fighter"

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Mit einer Welturaufführung feiert das Bachfest Leipzig am 13 Juni einen seiner ersten Höhepunkte. In der Thomaskirche erklingt Sir Harrison Birtwistles neue Komposition "Angel Fighter" - ein Auftragswerk des Bachfestes. Der Brite ist nach Toshio Hosokawa (2009) und Friedrich Goldmann (2008) der dritte Komponist in der Reihe der Uraufführungen in der Thomaskirche während des Bachfests.

Wie in den letzten beiden Jahren werden der neuen Komposition Birtwistles im Konzert Werke von Johann Sebastian Bach gegenübergestellt. Im musikalischen Dialog zum "Angel Fighter" sind mit der Sonate c-Moll (BWV 545) und Präludium und Fuge C-Dur (BWV 526) zwei Orgelwerke Bachs zu hören. Es musiziert wie in den vergangenen Jahren die musikFabrik, in diesem Jahr ergänzt durch den RIAS Kammerchor sowie die Solisten Lukas Stollhof (Orgel), Jeffrey Lloyd Roberts (Tenor) und William Towers (Countertenor). Die musikalische Leitung obliegt Stefan Asbury.

Wie seine Vorgänger verwendet Birtwistle keine musikalischen Zitate Johann Sebastian Bachs, sondern knüpft an die kirchenmusikalische Tradition an. Komponiert für Soli, Kammerchor und Kammerensemble erzählt "Angel Fighter" die biblische Geschichte Jakobs: Auf der Flucht vor seinem Bruder Esau, den er um das Erstgeburtsrecht betrogen hatte, ringt Jakob nachts am Fluss Jabbok mit einem Engel und erstreitet sich schließlich dessen Segen. Daraufhin erhält er den Namen Israel - Gotteskämpfer. Mit Jakobs Worten "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn" beginnt auch eine Motette Bachs.

Sir Harrison Birtwistle studierte Klarinette und Komposition am Royal Manchester College of Music. Seit 1965 arbeitet er ausschließlich als Komponist und schreibt Opern, Orchesterstücke, Konzerte und Kammermusik.

Mit der Reihe von Uraufführungen in der Thomaskirche erinnert das Bachfest Leipzig an die Zeitlosigkeit des Bachschen Werkes und lässt den dauerhaft innovativen Impuls seiner Musik erlebbar werden. Dafür wurden zeitgenössische Tonkünstler eingeladen, Auftragskompositionen für abendfüllende Konzerte des Bachfests zu schaffen, die in Bachs ehemaliger Wirkungsstätte ihre Welterstaufführung erleben. Den Uraufführungen werden im Konzert jeweils Bachsche Kompositionen gegenübergestellt - eine Begegnung, die zeigen soll, welchen Einfluss das Werk Johann Sebastian Bachs auf nachfolgende Komponistengenerationen bis heute hat. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert.
 

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