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Startenor Roberto Alagna vor Bayreuth-Debüt: Bin kein Wagner-Sänger. Foto: Koch
Bayreuther Festspielhaus: Sanierung geht nach der Saison weiter. Foto: J.M. Koch
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Bayreuther Festspielhaus: Sanierung geht nach der Saison weiter

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Bayreuth - Opernfans aus aller Welt kennen das Bayreuther Festspielhaus. Seit Jahren laufen dort Sanierungsarbeiten. Nach der Fassade ist nun der Innenraum dran. Dafür müssen Bund und Freistaat Bayern viel Geld in die Hand nehmen.

Die Sanierungsarbeiten am weltberühmten Bayreuther Festspielhaus gehen weiter. Für die kommenden zwei Jahre gehe es um die Verbesserung des Brandschutzes und die Erneuerung der Sprinkleranlage im Bühnenbereich, sagte Ulrich Jagels, der neue kaufmännische Geschäftsführer der Richard-Wagner-Festspiele. «Außerdem wird die Barrierefreiheit im Zuschauerhaus durch Bau eines Aufzugs in einem der Treppentürme und im Kellergeschoss durch Einbau einer Toilette gewährleistet.» Die Arbeiten würden nach der diesjährigen Festspielzeit beginnen.

Seit Jahren wird das Bauwerk, das der Komponist Richard Wagner (1813-1883) maßgeblich selbst mit geplant hat, umfassend saniert. Zunächst ist die Fassade restauriert worden, nun konzentrieren sich die Arbeiten auf den Innenraum.

«Mit den nun noch anstehenden Arbeiten soll das Festspielhaus mit Blick auf die geltenden rechtlichen Bestimmungen insbesondere im Bereich des Arbeitsschutzes, Brandschutzes und der Versammlungsstättensicherheit auf den neuesten Stand gebracht werden», teilte eine Sprecherin des bayerischen Kunstministeriums mit.

Insgesamt ist die Sanierung des Festspielhauses ein Mammut-Projekt, da die Arbeiten immer wieder für den saisonalen Proben- und Aufführungsbetrieb in Frühjahr und Sommer unterbrochen werden müssen oder nur eingeschränkt weitergehen können.

Dazu sagte Jagels: «Das gesamte Festspielhaus und ebenso die Nebengebäude bedürfen umfassender Sanierungsmaßnahmen. Dafür sind Bauabschnitte zu planen, die einen Festspielbetrieb in den Sommermonaten weiterhin ermöglichen.» Er rechne mit Bauarbeiten «auf jeden Fall für mindestens eine Dekade».

Für die nächsten Sanierungsschritte benötigen die Festspiele weiteres Geld von Bund und Land. Nach Jagels Worten sollen jeweils 85 Millionen Euro bereit gestellt werden, die dafür erforderlichen Beschlüsse würden derzeit vorbereitet. Vertreter von Bund und Freistaat hatten stets betont, dass man sich je zur Hälfte an der Finanzierung der Maßnahmen beteiligen wolle.

In Berlin hatte sich der Bundestag bereits im vergangenen November bereiterklärt, weitere 84,7 Millionen Euro für die Sanierung einzuplanen. In München wartet man nach Angaben des Kunstministeriums noch auf eine baufachliche Bewertung einer ersten Kostenschätzung. Als nächste Schritte stünden eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Freistaat Bayern und der Aufbau entsprechender Projektstrukturen an.

Ein Opernhaus, mit tatkräftiger finanzieller Hilfe durch Bayern-König Ludwig II. errichtet für einen einzigen Komponisten und dessen Festspiel-Idee: nicht nur deshalb gilt das Festspielhaus auf dem grünen Hügel von Bayreuth als einzigartig. Auch seine hervorragende Akustik macht es weltbekannt. Und: Das Haus wird nur zur Festspielzeit im Sommer bespielt - mit Wagners Werken. Ausnahmen gibt es nur sehr selten, etwa für Gedenkveranstaltungen.

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