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Der Saal der Staatsoper Stuttgart. Foto: Martin Sigmund
Der Saal der Staatsoper Stuttgart. Foto: Martin Sigmund
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Bühne der Staatsoper Stuttgart soll erweitert werden [update]

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Stuttgart - Nach jahrelanger Planung will der Verwaltungsrat der baden-württembergischen Staatstheater die Weichen für die Sanierung des denkmalgeschützten Opernhauses stellen. Es ist aber nicht die einzige Entscheidung für die Zukunft des Hauses. Am Montag befasst er sich mit den anstehenden Fragen. Am Nachmittag (16.30 Uhr) werden die Ergebnisse präsentiert.

 

Die millionenschwere Generalsanierung der Staatsoper Stuttgart soll mit einem massiven Ausbau der Bühne einhergehen. Pläne sehen vor, die Seitenfassade des mehr als 100 Jahre alten Gebäudes in Richtung Landtag zu versetzen sowie nach hinten Teile des Kulissengebäudes zu nutzen. «Wir brauchen eine Modernisierung des Gebäudes und eine Ertüchtigung, um wirklich exzellent Oper und Ballett auf der Bühne sehen zu können», sagte die auch für Kunst zuständige Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Bei einer Sitzung soll der Verwaltungsrat der baden-württembergischen Staatstheater - dem weltgrößten Dreispartenhaus - an diesem Montag seine Entscheidung bekanntgeben.

Ein Ziel der rund 342 Millionen Euro teuren Sanierung ist der Einbau einer modernen Bühne. Dafür werden an den Seiten und nach hinten neue Flächen benötigt. Deshalb soll die Fassade verschoben werden. «Es ist klar, dass eine Oper von solchem Rang deutlich besser ausgestattet sein muss. Die Qualität für künstlerische Spielräume muss spürbar steigen», betonte Bauer. Geklärt werden müssten in den nächsten Schritten noch die Schließzeiten der Oper und die Frage einer Ausweichspielstätte.

Der Musentempel ist mehrfach zum Opernhaus des Jahres gekürt worden. Die Experten gehen von einer siebenjährigen Sanierungszeit aus. Abgeschlossen sein wird sie wohl in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre. Der Verwaltungsrat entscheidet auch über die Nachfolge des Stuttgarter Opernintendanten Jossi Wieler, der 2018 aufhört. Eine Findungskommission empfiehlt Viktor Schoner. Er ist bisher Künstlerischer Betriebsdirektor der Bayerischen Staatsoper München und stellt sich am Montag in Stuttgart vor.

 

[update, 18:15]

Viktor Schoner wird 2018 Intendant der Oper Stuttgart

Viktor Schoner, Künstlerischer Betriebsdirektor der Bayerischen Staatsoper München, wird 2018 Intendant der Oper Stuttgart. Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater nahm den Vorschlag einer Findungskommission einstimmig an, wie Baden-Württembergs Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) und Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Montag mitteilten. Schoner löst Jossi Wieler an der Spitze des Hauses ab.

Damit steht das Intendanten-Team ab 2018: Kürzlich war der Vertrag mit Schauspiel-Intendant Armin Petras bis 2021 verlängert worden, und Tamas Detrich löst Reid Anderson an der Spitze des Balletts ab. Auch der Vertrag mit dem Geschäftsführenden Intendanten Marc-Oliver Hendriks läuft weiter.

Oberbürgermeister: Opern-Neubau irrealer Vorschlag

Ein Neubau der Stuttgarter Oper statt der geplanten Sanierung und Erweiterung des Großen Hauses kommt aus Sicht des Verwaltungsrates der Staatstheater nicht in Frage. «Das ist ein irrealer Vorschlag», sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Montag nach einer Sitzung des Gremiums. Im Verwaltungsrat bestehe in dieser Frage große Einigkeit. Zuletzt waren Vorschläge aufgekommen, auf dem Gelände von Stuttgart 21 neben dem kommenden neuen Tiefbahnhof und auf den dann freiwerdenden Gleisflächen ein neues Opernhaus zu bauen. Diese Flächen stünden frühestens 2025 zur Verfügung, «und sind somit keinerlei Lösung für irgendein Problem».

 

 

 

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