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Chemnitz: Zwischen Zwangsarbeit und Orchester – Ausstellung über Kriegsgefangene

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Eine neue Ausstellung im Schlossbergmuseum Chemnitz gibt seit Sonntag einen Einblick in das Leben Kriegsgefangener in der Zeit des Ersten Weltkriegs (1914-1918). Im Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf waren demnach im Jahr 1918 mehr als 10.000 Russen, rund 7300 Franzosen, 900 Italiener, knapp 180 Serben sowie 200 Zivilgefangene interniert. Die Schau stellt unter anderem zeitgenössische Fotografien vom Lagerleben sowie handgemalte Postkarten der Insassen einander gegenüber.

„Angesichts von Erfahrungen späterer Jahrzehnte verblüfft die Vielfalt von Möglichkeiten, mit denen sich die Gefangenen vom Alltag ablenken konnten“, sagte Almut Neumeister von den Kunstsammlungen Chemnitz, zu denen das Schloßbergmuseum gehört. So habe es in dem Lager mehrere Orchester und eine Theatergruppe gegeben. Zwangsarbeit, schlechte Hygiene und mangelnde Ernährung seien jedoch ebenso Alltag gewesen.

Nach Angaben des Museums gab es während des Ersten Weltkriegs allein in Deutschland 175 solche Lager, in denen rund 2,5 Millionen Menschen gefangen gehalten worden. Die Schau ist bis zum 6. November zu sehen.

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