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Debatte um die Zukunft der CD: Laut Umfrage würde nur jeder zweite Internetnutzer CDs vermissen – die Musikindustrie hält dagegen

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Vor dem Hintergrund des zunehmenden Konsums von Musik im Internet ist eine neue Debatte um die Zukunft der CD entbrannt. Der IT-Branchenverband Bitkom veröffentlichte am Donnerstag eine Studie, derzufolge es nur jeder zweite Konsument (51 Prozent) vermissen würde, Musik auf CD zu kaufen. Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) beobachtet dagegen eine zunehmende Diversifizierung des Musikangebots und verweist auf den weiter großen Marktanteil der CD.

Bei den bis 24-Jährigen würden laut Studie nur 39 Prozent der CD nachtrauern, bei den über 45-Jährigen 57 Prozent. Befragt wurden 2.000 User zwischen 15 und 64 Jahren in Deutschland. Bitkom-Experte Michael Schidlack sagte: "Das Musikangebot im Web ist unbegrenzt sowie überall und sofort verfügbar. Die CD hat es in diesem Umfeld immer schwerer." MP3-Dateien könnten heute von Smartphones, Autoradios, Hifi-Anlagen und Flachbildfernsehern abgespielt werden.

Ein weiterer Grund für das abnehmende Interesse an CDs sei die gestiegene Klangqualität von Audiodateien. "Wer großen Wert auf Klangqualität legt, hat mit den neuen Audio-Formaten eine Alternative, die der klassischen CD überlegen ist", sagt Schidlack.

BVMI-Geschäftsführer Florian Drücke hielt dagegen: Physische Tonträger machten im Jahr 2011 rund 83 Prozent der gesamten Umsätze mit Musikverkäufen aus, sagte Drücke der Nachrichtenagentur dapd. "Das heißt: Musik zum Anfassen ist gerade auch in einer zunehmend digitalisierten Welt weiterhin stark gefragt."

Der Verband beobachte eine starke Diversifizierung des Angebots. Unterschiedliche Formen, Musik zu konsumieren, fänden parallel statt. "Jeder kann heute Musik entlang seiner eigenen medialen Gewohnheiten, online oder offline, als Download, Stream oder eben per CD beziehungsweise DVD konsumieren." Diese neue Vielfalt zeichne den Weg in die Zukunft der Branche - wobei aktuell Download- und Streaming-Dienste das größte Wachstumspotenzial aufwiesen.