Die Plattenfirma Deutsche Grammophon zieht im Sommer 2011 von Hamburg nach Berlin. Das Label für klassische Musik werde seine Arbeit künftig unter dem Dach der Universal-Music-Deutschland-Zentrale am Berliner Osthafen fortsetzen, teilten Universal Music und Deutsche Grammophon am Donnerstag gemeinsam mit.
Universal-Deutschlandchef Frank Briegmann sagte, die Ansiedlung stärke "den Musik- und ganz besonders den Klassik-Standort Berlin". Zudem formierten sich Zielgruppen neu. So singe zum Beispiel Popmusiker Sting in Begleitung des London Symphony Orchestra, und der Klassikgeiger David Garrett veröffentliche eine "Rock Symphonies"-CD.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte, es sei eine Auszeichnung für Berlin, "dass das international größte und renommierteste Klassik-Label künftig seinen Sitz an der Spree haben wird". Die Deutsche Grammophon sei ein traditionsreiches und technisch innovatives Unternehmen. Mit dem Umzug und auch der Umsiedlung des Suhrkamp-Verlages von Frankfurt nach Berlin, zeige sich, dass die "weltoffene, junge und kreative Atmosphäre" der Stadt sich auch ökonomisch auszahle. Es lohne sich, den Weg als internationale und kreative Kulturmetropole weiterzugehen.
Bei der zur Universal-Gruppe gehörenden Deutschen Grammophon sind Künstler wie Anne-Sophie Mutter, Hilary Hahn, Claudio Abbado, Anna Netrebko, Elina Garanca, Daniel Hope und Thomas Quasthoff unter Vertrag. Das Label wurde 1898 von den Brüdern Emil und Josef Berliner in Hannover gegründet. Emil Berliner gilt auch als Erfinder der Schallplatte und des Grammophons. Das Label startete den Angaben zufolge 1982 die weltweit erste industrielle CD-Produktion und war
das erste Klassiklabel, das Aufnahmen über einen eigenen Web-Shop im Internet verkaufte.