Banner Full-Size

Einzelunterricht ohne "Leistungsnachweis" 30 Prozent teurer

Autor
Publikationsdatum
Body

Bückeburg. Die Musikschule Schaumburger Märchensänger verlangt von April an einen Leistungsnachweis für Schüler, die Einzelunterricht haben wollen. Außerdem wird der Einzelunterricht an der Schule generell teurer.

Das neue Konzept ist den Eltern während einer Versammlung Mitte Januar vorgestellt worden und traf nicht bei allen auf Zustimmung. Die breite Masse sei mit dem neuen Konzept aber einverstanden, erklärten die Geschäftsführerin Gudrun Wuttke und Schatzmeister Horst Tebbe jetzt im Pressegespräch. Es habe lediglich fünf Austritte wegen des neuen Konzeptes gegeben.


„Wir erwarten, dass wir am Ende des Jahres mit einem ausgeglichenen Haushalt über die Runden kommen“, merkten Wuttke und Tebbe an. Um das zu erreichen, soll sich in der Schule und im Unterricht einiges verändern. Im Visier haben die „Sparkommissare“ der im vergangenen Jahr finanziell leicht ins Schlingern geratenen Musikschule vor allem den Einzelunterricht. Dieser werde zur Zeit am höchsten subventioniert beziehungsweise bezuschusst, sagen Geschäftsführerin und Schatzmeister. Tebbe: „Wir standen vor Monaten noch vor einem ganzen Berg von Problemen. Jetzt sind wird auf dem richtigen Weg.“
Rund 50 Euro Zuschuss werden bisher pro Einzelunterrichtsstunde fällig. Künftig werden die Schüler einen so genannten Leistungsnachweis vor einer Jury ablegen müssen, wenn sie weiter eine Ermäßigung für den Einzelunterricht in Anspruch nehmen wollen. Wer den Leistungsnachweis beim Test vor der Jury erbringt, für den verteuert sich der Einzelunterricht „nur“ um zehn Prozent. Schüler, die den Leistungsnachweis nicht erbringen oder erbringen wollen, müssen künftig 30 Prozent mehr als bisher pro Einzelunterrichtsstunde zahlen. Ausgenommen sind Kinder, die an dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilnehmen. Nach erbrachtem Nachweis erhalten die Schüler ein Zertifikat.
Wuttke hofft, dass dadurch der Unterricht auch effizienter wird. Manche Schüler müssten sich einfach mehr mit der Materie befassen, meint die Geschäftsführerin. Es reiche nicht aus, ein bisschen was von Beethoven zu spielen. Es schade auch nicht, zu wissen, wann der Komponist gelebt hat. Das „Absitzen“ der Stunde müsse ein Ende haben. Dazu sei der Einzelunterricht einfach zu wertvoll.
Bei einer Elternversammlung ist das neue Konzept vorgestellt worden. Dabei gab es nicht nur Zustimmung. Mehrere Eltern seien regelrecht auf „Krawall gebürstet“ gewesen, sagt Wuttke. Die Zustimmung sei insgesamt aber groß gewesen. Die meisten Eltern hätten verstanden, warum die Stunden teurer werden müssten. Lediglich fünf Abmeldungen habe es seit Mitte Januar gegeben.
„Wir haben unseren Haushalt auf der Grundlage kalkuliert, dass alle Kinder den Leistungsnachweis erbringen“, betont die Geschäftsführerin. Es handele sich nur um einen kleineren Test. „Das ist nicht so gewaltig.“ Einige Eltern hatten gegenüber Pressevertretern die Sorge geäußert, dass der Leistungsdruck für die Kinder zu groß sein würde. Dieser sei schon in der regulären Schule groß, hatten die Eltern gemeint.
Zu einem ausgeglichenen Haushalt wird auch der Landkreis Schaumburg beitragen. Im noch nicht verabschiedeten Haushalt ist wie im vergangenen Jahr ein Zuschuss in Höhe von 127 000 Euro vorgesehen. Außerdem soll die Schule einen Zuschuss von 50 000 Euro zum Erhalt des Schulgebäudes erhalten. Der Haushalt soll im Februar vom Kreistag verabschiedet werden.

http://site.sn-online.de/nachrichten/schaumburg/bueckeburg/100723.html

Autor