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Kostenexplosion: Elbphilharmonie wird nochmals rund 40 Millionen Euro teurer

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Hamburg - Die Kosten für die Elbphilharmonie steigen einem Medienbericht zufolge noch höher als bislang angenommen. Der Bau des Prestigeprojekts wird mindestens 40 Millionen Euro teurer als zuletzt veranschlagt, wie das Onlineportal des Magazins «Stern» am Donnerstag berichtete.

In einem «Brandbrief» beklagte der Baukonzern und Generalunternehmer Hochtief dem Bericht zufolge «vielfältige Störungen» und «Bausolländerungen», die zu Nachforderungen von 22,4 Millionen Euro führten. Zusätzlich verlange Hochtief 12 Millionen Euro für bisher nicht eingeplante «Budgetleistungen», dazu gehörten unter anderem moderne Technik bei Akustik und Licht.

Auch der Zeitplan für die Gesamtfertigstellung wird laut «stern.de» vermutlich nicht eingehalten. Zuletzt war mit Hochtief Ende 2011 als Termin vereinbart. Das Bauunternehmen halte dieses Datum inzwischen für «nicht realisierbar» und habe eine weitere «Verspätung von etwa einem Jahr» ankündigt, hieß es in dem Bericht weiter. Nach Auskunft eines Firmeninsiders würde das rund zehn Millionen Euro mehr für den längeren Betrieb der Baustelle bedeuten.

Derweil hat der Senat «erhebliche Fehleinschätzungen» in der Anfangsphase der Planung der Elbphilharmonie eingestanden. In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem NDR-Politikmagazin «Panorama» begründete die Kulturbehörde dies damit, dass es bei dem Konzerthaus keine Referenzprojekte gebe, auf deren Erfahrungswerte man aufbauen könne. «Nicht zuletzt haben diese fehlenden Vergleichsgrößen sowohl bei der Stadt als auch bei allen anderen Beteiligten zu erheblichen Fehleinschätzungen in Bezug auf Kosten und Abläufe geführt», hieß es. Daraus habe man Konsequenzen gezogen. Der Bericht ist am Donnerstag um 21.45 Uhr in der Sendung Panorama http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2010/panoramabaukosten100.html (ARD) ausgestrahlt werden. (Video zur Kostenexplosion bei Staatsbauten)

Die im Bau befindliche Elbphilharmonie ist seit Jahren Streitobjekt zwischen der Stadt, dem Baukonzern Hochtief, den Generalplanern und den Parteien in der Bürgerschaft. Dennoch geht Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) von einer planmäßigen Eröffnung des Konzerthauses im Mai 2012 aus. Die Hamburgische Bürgerschaft bewilligte bisher Kosten in Höhe von 323,5 Millionen Euro für die Elbphilharmonie. Ursprünglich waren 77 Millionen Euro veranschlagt worden.
 

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